Neue Studie zeigt Risiken für Babys
Corona während der Schwangerschaft

In einer neuen Studie konnte festgestellt werden, dass sich das Coron-Virus im Mutterlaib auf Babys übertragen kann. | Foto: Anna Subbotina/Fotolia
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Dass Schwangere bei einer Covid-Infektion ein höheres Risiko für schwere Verläufe haben, ist bekannt. Wenig wusste man bislang hingegen über die Auswirkungen auf die ungeborenen Kinder. Eine neue Studie zeigt nun etwaige Risiken auf. Daneben erschienen zwei neue Studien, die u. a. die Auswirkungen einer Schutzimpfung während der Schwangerschaft untersuchten.

ÖSTERREICH/USA. In einer Studie, die nun im Fachmagazin Nature veröffentlichten wurde, untersuchten amerikanische Medizinerinnen und Mediziner den Stuhl von Neugeborenen, deren Mütter während der Schwangerschaft an Corona erkrankt waren. Das Ergebnis der Untersuchungen: In einer Vielzahl der Stuhl-Proben der Babys wurden Spuren des Virus gefunden, obwohl durchgeführte PCR-Tests negativ ausfielen. 

Übertragung im Mutterleib

Insgesamt wurden 14 Neugeborene untersucht, bei elf von ihnen wurden bereits am ersten Lebenstag RNA und Spike-Proteine im Stuhl nachgewiesen. Bei sechs Neugeborenen erhöhten sich diese sogar im weiteren Zeitverlauf. Bei allen 14 Neugeborenen wurden erhöhte Werte entzündlicher Zytokine nachgewiesen. 

Laut der Studie lag die Corona-Erkrankung bei elf Müttern länger als zehn Wochen vor der Geburt zurück. Mit Ausnahme von zwei Babys waren die Neugeborenen klinisch gesund. Ein Kind starb an einer autoimmunen Lebererkrankung während der Schwangerschaft, ein anderes entwickelte nach der Geburt eine Darmerkrankung.

Mögliche Folgen für Immunsystem

In der Studie halten die Forscherinnen und Forscher fest, dass sich das Vorhandensein von SARS-CoV-2-RNA und Spike-Proteinen im Darm von Neugeborenen möglicherweise auf die Entwicklung von Darmbakterien und des Immunsystems auswirkt.

Die nachgewiesenen Zytokine sind Proteine, die an der Immunantwort beteiligt sind. Eine Überproduktion kann die Entwicklung der Immunzellen sowie die Immunlandschaft im Darm beeinflussen. Das wiederum kann in späterer Folge zu einer Autoimmunerkrankung führen bzw. die Krankheitsanfälligkeit beeinträchtigen. 

Schwere Verläufe während der Schwangerschaft 

Indessen zeigt eine aktuelle deutsch-österreichische Studie einmal mehr, dass Schwangere ein deutlich höheres Risiko für schwere Corona-Verläufe aufweisen. Den Untersuchungen zufolge erhöhte sich die Häufigkeit einer notwendigen Spitalsaufnahme wegen Covid-19 bei Schwangeren zwischenzeitlich um bis zu 40 Prozent – rund um die 30. Schwangerschaftswoche ist das Risiko den Studienergebnissen zufolge am höchsten.

Ebenfalls zeigte sich, dass Omikron offenbar auch für Schwangere weniger risikoreich ist als andere Virus-Varianten. Daneben ging aus den Untersuchungen die Wirkung des Impfschutzes deutlich hervor. Für geimpfte Schwangere verringerte sich das Risiko für eine Spitalsaufnahme deutlich – die Schutzrate betrug bei ihnen 73 Prozent.

Impfung erhöht nicht das Risiko für Fehlgeburten

Eine weitere aktuelle Studie untersuchte einen etwaigen Zusammenhang zwischen der Covid-Schutzimpfung und Fehlgeburten. Die im British Medical Journal veröffentlichte Studie sah sich etwas mehr als 85.000 Geburten an – rund die Hälfte der Mütter hatte sich während der Schwangerschaft ein- oder mehrmals gegen das Corona-Virus impfen lassen. Die Untersuchungen zeigten, dass eine Covid-Impfung während der Schwangerschaft nicht mit einem erhöhten Risiko für eine Fehlgeburt einhergeht.

Die Ergebnisse im Detail: 6,5 Prozent Frühgeburten bei den Geimpften gegenüber 6,9 Prozent bei den Ungeimpften. Eine spontane Frühgeburt gab es bei 3,7 Prozent der Geimpften gegenüber 4,4 Prozent der Ungeimpften – eine sehr frühe Geburt bei 0,59 Prozent der Geimpften gegenüber 0,89 Prozent der Ungeimpften und Totgeburten bei 0,25 Prozent der Geimpften gegenüber 0,44 Prozent der Ungeimpften.

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