Demenz: Zahl der Neuerkrankungen in den letzten 30 Jahren stark gesunken

Viel Bewegung und fettarme Ernährung kann viel dazu beitragen, Krankheiten zu verhindern. | Foto: Billion Photos - Fotolia.com
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Um fast fünfzig Prozent ist die Rate an neuen Demenzpatienten zurückgegangen. Das haben britische Forscher festgestellt. Sie überprüften Prognosen zum Anstieg der Zahl an Demenzerkrankten. Anfang der 1990er Jahre lag die Demenzrate bei den über 65-Jährigen bei 8,3 Prozent. 20 Jahre später war diese Zahl auf 6,5 Prozent gesunken. Zu ähnlichen Ergebnissen kamen Forscher in anderen europäischen Ländern, wie den Niederlanden, Schweden, Spanien und Dänemark. In diesen Ländern reduzierte sich die Zahl der Neuerkrankungen in den vergangenen 20 Jahren um rund ein Viertel. Zurückgeführt wird dies auf einen gesünderen Lebensstil der Bevölkerung sowie Verbesserungen in der Therapie von Herz-Kreislauferkrankungen.

Große amerikanische Studie

Bestätigt werden die schon seit einiger Zeit vorliegenden Daten nun durch die Analyse der Daten einer der größten, jemals durchgeführten Studie, der sogenannten „Framingham-Studie“ (siehe „Zur Sache“), die 1948 in den USA gestartet wurde und immer noch läuft. Dabei stellte sich über die vergangenen 30 Jahre ein Rückgang der Rate an Demenzerkrankungen um 44 Prozent heraus.

Die Studie, die im US-amerikanischen Ort Framingham durchgeführt wird und bislang mehrere Generationen der Bewohner der Stadt untersuchte, ermittelt seit 1975, alle zwei bis vier Jahre, auch die geistigen Leistungen. Werden dabei unterdurchschnittliche Werte festgestellt, werden die Studienteilnehmer neurologisch und neuropsychologisch untersucht. Es zeigte sich, dass bei jenen Teilnehmern, die einen höheren Bildungsabschluss hatten, die Anzahl der Neuerkrankungen an Demenz kontinuierlich sank. Zudem verschob sich der Erkrankungsbeginn um fünf Jahre, vom 80. auf das 85. Lebensjahr.

Lebensstil beeinflusst Krankheitsrisiko

Weniger erfreulich dagegen sind die Ergebnisse bei jenen Studienteilnehmern, die nicht studiert hatten. In dieser Gruppe, die etwa ein Fünftel der Studienteilnehmer ausmachte, stieg die Rate an Demenzerkrankungen rasant, um rund 66 Prozent, an.

Die Ursachen liegen allerdings – so die Forscher – nicht allein in der geringeren Bildung. Vielmehr ist schon seit langem bekannt, dass Menschen aus bildungsferneren Schichten einen weniger gesunden Lebensstil pflegen, häufiger rauchen und insgesamt weniger auf ihre Gesundheit achten.

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