Neue Studien-Erkenntnisse
Die Wichtigkeit von gutem und langem Schlaf
Zwei neue Studien belegen die Wichtigkeit von gutem und ausreichend langem Schlaf. So hat ein Forschungsteam aus Tschechien herausgefunden, dass die Schlafqualität für das psychische Wohlbefinden wichtiger ist als die Dauer des Schlafs. Daneben zeigt eine aktuelle Studie aus Schweden, dass zu wenig Schlaf das Risiko für Arterienverschluss drastisch erhöht.
ÖSTERREICH. Dass Schlaf sich auf Gesundheit und Wohlbefinden auswirkt, ist hinlänglich belegt. Aktuelle Studien liefern nun aber neue Erkenntnisse, welche konkreten Folgen schlechter oder zu kurzer Schlaf haben kann. Ein tschechisches Forschungsteam ist der Frage nachgegangen, welche Aspekte des Schlafs auf lange Sicht tatsächlich zu einem qualitativ hochwertigeren Leben beitragen können. In Schweden konnte indes ein Zusammenhang zwischen Schlafdauer und der peripheren arteriellen Verschlusskrankheit (pAVK), unter der weltweit mehr als 200 Millionen Menschen leiden, festgestellt werden.
Drei Aspekte des Schlafs
Wie gut, wie lange – und dies in welcher Regelmäßigkeit – ein Mensch schläft, steht in direktem Zusammenhang mit seinem Wohlbefinden – so weit, so bekannt. Weniger bekannt war bisher allerdings, welcher Aspekt des Schlafs dabei besonders wichtig ist. Analysiert haben das über die letzten Jahre Forschende aus Tschechien und nun in einer Studie im Fachmagazin "Plos One" dargelegt.
Im Fokus standen insgesamt drei Aspekte des Schlafs, die sich bekanntermaßen auf das Wohlbefinden eines Menschen auswirken: die Dauer des Schlafs, die Qualität des Schlafs – also wie ungestört und erholsam er ist – und der sogenannte "soziale Jetlag" – der "sozialen Jetlag" beschreibt eine Diskrepanz zwischen der inneren Uhr und dem Lebensstil eines Menschen.
Qualität besonders wichtig
Über drei Jahre lang befragte das Forschungsteam 4.200 Erwachsene regelmäßig zu ihrem Schlafverhalten, ihrem allgemeinen Wohlbefinden und ihrer generellen Zufriedenheit. Dabei stellten die Forschenden fest: Jeder der drei Aspekte beeinflusste die Lebensqualität der Befragten in bestimmten Bereichen, einer jedoch stärker als der Rest.
"Von allen drei Aspekten hat sich die Qualität des Schlafs am ehesten auf die von uns untersuchten Parameter der Lebensqualität ausgewirkt", so die Studienleiterin und Soziologin Michaela Kudrnáčová von der Karls-Universität in Prag gegenüber "orf.at".
Auch andere Aspekte wichtig
Dem Schlaf standen in der Untersuchung insgesamt fünf "Parameter der Lebensqualität" gegenüber: das allgemeine Wohlbefinden, die generelle Zufriedenheit mit dem eigenen Leben, Stress im Arbeitsumfeld, Glücksgefühle und die subjektive Einschätzung, wie viel Bedeutung das eigene Leben hat. Wenn die Befragten von einem Jahr auf das andere angaben, weniger gut zu schlafen, war das meist auch an deutliche Verschlechterungen in diesen Bereichen gekoppelt, so eine zentrale Studienerkenntnis.
Für ein möglichst gesundes Leben seien die anderen beiden Aspekte, also ausreichend langer Schlaf sowie ein natürlicher Schlafrhythmus, aber dennoch sehr wichtig. Sieben bis neun Stunden Schlaf pro Nacht wären laut Kudrnáčová ideal.
Schlafdauer beeinflusst Arterienerkrankung
Die Bedeutung einer ausreichend langen Schlafdauer unterstreicht auch die Studie aus Schweden. Diese zeigt nämlich auf, dass weniger als fünf Stunden Schlaf das Risiko für verstopfte Arterien mehr als verdoppelt.
Konkret wird das Risiko um ganze 74 Prozent erhöht, so eine Haupterkenntnis der im "European Heart Journal" publizierten Untersuchung. "Unsere Studie legt nahe, dass sieben bis acht Stunden Schlaf pro Nacht eine gute Angewohnheit ist, um das Risiko einer pAVK [periphere arterielle Verschlusskrankheit, Anm.] zu senken", erklärt Studienautor Shuai Yuan.
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