Medikamentenmangel
Schmerzpatienten müssen stationär behandelt werden

Schmerzpatientinnen und -patienten müssen nun zu einem Teil stationär aufgenommen werden. Insbesondere Personen mit Medikamenten, die rückenmarksnah injiziert werden müssen, sind davon betroffen. | Foto: OÖG
3Bilder
  • Schmerzpatientinnen und -patienten müssen nun zu einem Teil stationär aufgenommen werden. Insbesondere Personen mit Medikamenten, die rückenmarksnah injiziert werden müssen, sind davon betroffen.
  • Foto: OÖG
  • hochgeladen von Alfred Jungwirth

Derzeit mangelt es in Österreich an 599 Medikamenten. Schmerzpatientinnen und -patienten müssen nun zu einem Teil stationär aufgenommen werden. Insbesondere Personen mit Medikamenten, die rückenmarksnah injiziert werden müssen, sind davon betroffen, informierte die Gesellschaft für Anästhesiologie, Reanimation und Intensivmedizin (ÖGARI) am Montag in einer Aussendung. 

ÖSTERREICH. "Viele gut wirkende Mittel sind derzeit nicht lieferbar. Diese lassen sich auch nicht so ohne Weiteres ersetzen, denn der Umstieg auf andere Präparate ist nicht immer möglich", erläuterte Mediziner Rudolf Likar. Chronisch multimorbide Patientinnen und Patienten seien besonders auf eine kontinuierliche Schmerztherapie angewiesen, erklärt der Leiter der ÖGARI-Sektion Schmerz. Neben Lieferproblemen bei lebenswichtigen Medikamenten hätten Medizinprodukte wie Schmerzpumpen und Schmerzkatheder die CE-Zertifizierung verloren.

Vielversprechende Cannabinoide nicht zugelassen

Um den Lieferproblemen entgegenzuwirken, forderte unter anderem die Apothekerkammer immer öfter eine Wirkstoffverschreibung anstelle von bestimmten Präparaten, den so könnten die Apothekerinnen und Apotheker etwa mangelnde Antibiotika selbst herstellen. In manchen Apotheken würde man das bereits tun. "Wenn auch einige innovative Apotheken Schmerzmittel selbst produzieren und erzeugen, ist jedoch für Opioide und Medizinprodukte leider kein Ersatz in Sicht", so Likar.

Hinzu kommt, dass Medikamente zur Schmerztherapie wie Cannabinoide in Österreich nicht zugelassen seien: "Obgleich diese eine nachweisliche Wirkung zeigen und international sehr wohl eingesetzt werden."

Letzte Woche hatte die Schmerzgesellschaft (ÖSG) bereits ihre "akute Sorge" aufgrund des Medikamentenmangels geäußert. Fachärztinnen und -ärzte der Palliativgesellschaft (OPG) traten an die Öffentlichkeit, weil etwa Opioidpflaster für unheilbar kranke Kinder nicht mehr verfügbar sind.

Das könnte dich auch interessieren:

Zulassung von Covid-Medikament gestoppt
Antibiotika für Kinder schon bald wieder verfügbar
Medikamentenengpass verschärft sich

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

UP TO DATE BLEIBEN


Aktuelle Nachrichten aus Österreich auf MeinBezirk.at

Neuigkeiten aus deinem Bezirk als Push-Nachricht direkt aufs Handy

MeinBezirk auf Facebook: MeinBezirk.at/Österrreichweite Nachrichten

MeinBezirk auf Instagram: @meinbezirk.at


Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.