Neues Vinyl-Album

Arik Brauer eilt von Haus zu Haus

WIEN. Am 4. Jänner feiert Arik Brauer seinen 90. Geburtstag. Grund genug für das Penzinger Plattenlabel Preiser Records, dem singenden Maler ein ganz besonderes Geburtstagsgeschenk zu machen: Zehn Lieder, die Brauer vor rund 50 Jahren geschrieben hat, wurden auf der Vinyl-Schallplatte "Von Haus zu Haus" neu aufgelegt. Das Album, das aufgrund seiner Dialekttexte mit dem „Kulturerbejahr-Logo“ vom Bundeskanzleramt ausgezeichnet wurde, behandelt Brauers unterschiedliche Wohnorte, von Wien über Paris bis Israel.

Wie oft sind Sie in Ihrem Leben umgezogen?
ARIK BRAUER: Oft, damals war Umziehen aktuell. Ich lebe aber schon sehr lange in Währing in der Colloredogasse.

An welchem Wohnort hat es Ihnen am Besten gefallen?
Man kann Städte und Lebensformen nicht vergleichen. In Wien bin ich geboren, das ist eine Qualität, die kann keine andere Stadt erreichen. Alleine meine Kindheitserinnerungen! In Israel fühle ich mich sehr wohl, dort lebe ich auf dem Land in einem Olivenhain. Und für Paris muss man sehr jung oder sehr reich sein.

Sie singen im Dialekt. Kann man manche Gefühle im Dialekt besser ausdrücken?
Ja, wenn es sich um dramatische Themen handelt, die rutschen hochdeutsch ins Romantische. Schwere Themen sind schwer auszudrücken.

Stirbt der Wiener Dialekt aus?
Er verändert sich, er hat sich immer verändert. Früher haben französische Worte das Wienerische vermurkst, heute sind es englische Worte, was für uns Deutschsprachige natürlich einfacher ist. Aber man muss überhaupt im Leben nicht immer Angst haben, dass sich etwas verändert, dass etwas stirbt. Das ist wie einem Wassertropfen, der verrinnt, nachzutrauern – es kommt ein neuer nach.

Bevorzugen Sie Singen oder Malen?
Mein Beruf ist ganz klar Maler.

Zur Sache

Das Konzept-Album "Von Haus zu Haus" von Arik Brauer ist um 24,90 Euro unter www.preiserrecords.at erhältlich.