Seiler und Speer: "Anton Horvath hat ein Herz"

Selfmademen der Unterhaltungsbranche: Christopher Seiler und Bernhard Speer (v.l.) haben sich mit ihrer Serie "Horvathslos" und dem Hit "Ham kummst" einen Namen gemacht. | Foto: Arnold Burghardt
6Bilder
  • Selfmademen der Unterhaltungsbranche: Christopher Seiler und Bernhard Speer (v.l.) haben sich mit ihrer Serie "Horvathslos" und dem Hit "Ham kummst" einen Namen gemacht.
  • Foto: Arnold Burghardt
  • hochgeladen von Hermine Kramer

Wie hat sich die Figur Anton Horvath in den drei Staffeln entwickelt?
CHRISTOPHER SEILER: Anton Horvath ist meiner Meinung nach sympathischer geworden. Am Anfang war er plump und asozial, aber mittlerweile hat er ein Herz. Das sieht man etwa in der dritten Staffel, wenn Horvath über Ausländerfeindlichkeit spricht und erklärt: "Wenn ein asozialer Arbeitsloser klagt, die Ausländer würden ihm die Arbeit wegnehmen, ist das so, als würde ein Goldfisch sagen, ihm nimmt jemand die Luft zum Atmen weg." Ich finde es schön, dass eine Figur wie der Horvath das sagt! Das macht ihn auch erträglicher zu spielen. (lacht)

In einer Folge der dritten Staffel flucht Horvath auf "die Wanda". Wollt ihr euren Musikerkollegen Wanda damit etwas sagen?
Nein, gar nicht, wir sind Freunde von Wanda! Anton Horvath hat das Talent, Sätze und Wörter nicht fertig zu sprechen: Eigentlich wollte er fragen: "Gehörst du zu den Vandalisten?", er fragt aber: "Gehörst du zu den Wanda?" Das fanden wir witzig, deswegen haben wir es dann durchgezogen. Wanda werden das bestimmt lustig finden und sich amüsieren, wenn sie "Horvathlos" im Tourbus schauen.

"Horvathlos" ist eine Mockumentary, das heißt, es ist eine fiktive Dokumentation. Werdet ihr diesem Format weiterhin treu bleiben?
Bei "Horvathslos" auf jeden Fall! Es macht keinen Sinn, zwei Staffeln als Mockumentary zu drehen und dann plötzlich das Genre zu wechseln. Aber wir planen bereits neue Projekte, die keine Mockumentarys sind. Das ist für uns spannend, weil ein neues Genre auch eine neue Herausforderung in sich birgt. So viel ist aber sicher: Unser Humor bleibt gleich!

Was war die lustigste Situation bei den Dreharbeiten zur dritten Staffel?
Wir haben in einem Abbruchhaus gedreht. Das hat ein Bauherr gekauft, es gab aber eine Bürgerinitiative, die gegen den Abriss war. Wir haben also dort gedreht und eine Dame aus dem Kreis der Abrissgegner wollte uns vor Ort zur Rechenschaft ziehen. Ich war im Horvath-Outfit plötzlich in der realen Welt mitten in eine politische Diskussion verwickelt worden. Sie dachte wohl, ich wäre von irgendeiner Partei. Falls die Dame dieses Interview lesen sollte: Wir sind von keiner politischen Partei und ich ziehe mich privat wesentlich geschmackvoller an als der Horvath.

Zur Sache: Horvathslos

Ohne Unterstützung von Fernsehsendern – vor allem über YouTube und Facebook – gelang dem Musiker- und Komikerduo Seiler und Speer mit der Web-Serie "Horvathslos", einer Parodie auf Reality-Shows, ein voller Erfolg. Hauptfigur der Serie ist Anton Horvath, der sämtliche Vorurteile über das österreichische Proletariat erfüllt. In der dritten Staffel "Horvathslos – Alltag am Wamser Platz" hat Horvath Arbeit als Hausmeister sowie eine neue Bleibe gefunden und erlebt allerhand Abenteuer mit seinen schrägen Mitbewohnern. Mehr Infos finden Sie auf der "Horvathslos"-Website.

Lesen Sie auch:

* Seiler und Speer: Vom Spaßprojekt zum Chart-Erfolg mit "Ham kummst"
* Seiler und Speer: Ein arger Abend im Gasometer
* Mehr zu Seiler und Speer auf meinbezirk.at

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

UP TO DATE BLEIBEN


Aktuelle Nachrichten aus Österreich auf MeinBezirk.at

Neuigkeiten aus deinem Bezirk als Push-Nachricht direkt aufs Handy

MeinBezirk auf Facebook: MeinBezirk.at/Österrreichweite Nachrichten

MeinBezirk auf Instagram: @meinbezirk.at


Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.