1959-2022
Behindertenanwalt Hansjörg Hofer unerwartet verstorben

Der langjähriger Behindertenanwalt Hansjörg Hofer ist unerwartet verstorben. | Foto: Martin Juen / SEPA.Media / picturedesk.com
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  • Der langjähriger Behindertenanwalt Hansjörg Hofer ist unerwartet verstorben.
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Mit Bestürzung reagierte Sozialminister Johannes Rauch (Grüne) auf das plötzliche Ableben von Behindertenanwalt Hansjörg Hofer. Der 63-Jährige hatte seine Karriere 1985 im Sozialministerium begonnen, wo er bis zum Sektionschef-Stellvertreter aufstieg. Seit 2017 war er als Behindertenanwalt tätig.

ÖSTERREICH. Behindertenanwalt Hansjörg Hofer ist in der Nacht auf Freitag unerwartet verstorben. „Es erfüllt mich mit großer Trauer, dass mit Hansjörg Hofer ein wahres Vorbild im Einsatz für die Rechte von Menschen mit Behinderungen von uns gegangen ist“, so Rauch in einer Aussendung. "Wir alle werden Hansjörg Hofer als liebenswerten Menschen, geschätzten Kollegen, hoch anerkannten Experten und eine der größten Persönlichkeiten in der österreichischen Behindertenpolitik für immer in Erinnerung behalten“.

Dr. Hansjörg Hofer, geboren am 24. April 1959, begann seine Karriere 1985 im Sozialministerium. Sie führte ihn vom Referatsleiter bis zum Sektionschef-Stellvertreter. Von Beginn an stellte er seinen Dienst in die Anliegen und Sorgen von Menschen, die auf Unterstützung angewiesen waren. Dabei zeichnete er für unzählige Meilensteine in der österreichischen Behindertenpolitik verantwortlich, hieß es.

Sozialminister Rauch würdigte Hofer als "wahres Vorbild im Einsatz für die Rechte von Menschen mit Behinderungen".  | Foto: Foto: Darko Todorovic
  • Sozialminister Rauch würdigte Hofer als "wahres Vorbild im Einsatz für die Rechte von Menschen mit Behinderungen".
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UN-Behindertenrechtskonvention lag ihm am Herzen

Laut dem Sozialministerium tragen die "berufliche Inklusion von Menschen mit Behinderungen im Rahmen des Behinderteneinstellungsgesetzes, das Bundesbehindertengesetz und das Behindertengleichstellungsrecht seine persönliche Handschrift". Der 63-Jährige war aber auch bei den Verhandlungen zur UN-Behindertenrechtskonvention involviert. Deren möglichst rasche Umsetzung lag ihm dabei besonders am Herzen. Seine Expertise konnte er auch immer wieder bei der Pflegevorsorge einbringen. Seit 2017 arbeitete Hofer als Behindertenanwalt – eine Funktion, die er vom ersten Tag an mit größter Leidenschaft ausgefüllt und auf eine neue Ebene gehoben hat. Seine Tätigkeit wurde über alle Grenzen hinweg von höchster Anerkennung begleitet.

"Hofer war leidenschaftlicher Kämpfer"

Das Präsidium des Österreichischen Behindertenrates zeigte sich "bestürzt über den Verlust eines Mannes, der die Lebensumstände von unzähligen Menschen mit Behinderungen maßgeblich verbessert hat". Klaus Widl, Interimspräsident des Österreichischen Behindertenrates, erinnerte daran, dass Hofer immer die Umsetzung der Vorgaben der UN-Behindertenrechtskonvention vorantrieb, "wofür ich ihm herzlich danke“. Kaum jemand widmete sich den Menschen und ihren Anliegen mit so viel Empathie, analytischem Gespür und Durchhaltevermögen wie Hansjörg Hofer", betonte wiederum Lebenshilfe-Generalsekretär Markus Neuherz. 

Hofer sei "ein leidenschaftlicher Kämpfer für das Recht auf ein selbstbestimmtes Leben von Menschen mit Behinderungen" gewesen, so Volksanwalt Bernhard Achitz (SPÖ). "Seine unermüdliche Art, für Menschen mit Behinderungen einzutreten, und auch, dass er keinen Weg gescheut hat, seinen Anteil zu leisten, um die Situation zu verbessern; sein Wissen, seine Erfahrungen und sein feiner Humor werden fehlen", hieß es vom ÖGB.

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