Kriminalität 2021
Ein Drittel aller Verurteilungen Vermögensdelikte

Ein Drittel aller Verurteilungen sind Vermögensdelikte. | Foto: sdecoret/shutterstock.com
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Der neue Kriminalitätsbericht für das Jahr 2021 verzeichnet einen leichten Anstieg von Verurteilungen. Besonders auffällig ist der Zuwachs bei Delikten gegen die sexuelle Integrität und häuslicher Gewalt. Von den Verurteilten waren 84,9 Prozent Männer und 15,1 Prozent Frauen. 59,1 Prozent waren österreichische und 40,9 Prozent ausländische Staatsangehörige.

ÖSTERREICH. Laut Statistik sind die Verurteilungen bei Delikten gegen die sexuelle Integrität um 15,3 Prozent gestiegen. Bei Gewalt im häuslichen Nahbereich und fortgesetzter Gewaltausübung kam es trotz eines geringeren Anfalls zu mehr Verurteilungen. Von 1.438 Ermittlungsverfahren (2020: 1.508) wurde in 612 Verfahren Anklage erhoben und 82 (2020: 83) diversionell erledigt. Die Diversion ist die Möglichkeit der Staatsanwaltschaft oder des Gerichts bei hinreichend geklärtem Sachverhalt auf die Durchführung eines förmlichen Strafverfahrens zu verzichten. 

Seitens der Gerichte gab es 228 Verurteilungen (2020: 169), 31 Diversionen (2020: 38) und 128 Freisprüche (2020:101). "Dies ist auch auf die zahlreichen Maßnahmen des Justizministeriums zur Bekämpfung von Gewalt im häuslichen Nahbereich zurückzuführen", hieß es.

Deutlich stieg die Zahl der Verurteilungen bei Delikten gegen die sexuelle Integrität und bei häuslicher Gewalt.
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Rückgang bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen

Am häufigsten kam es wegen Vermögensdelikten (32,3 Prozent) zu Verurteilungen. An zweiter Platz lagen die "Delikte gegen Leib und Leben" mit 18,6 Prozent, dahinter Suchtmitteldelikte mit 14,2 Prozent und Delikte gegen die sexuelle Integrität und Selbstbestimmung mit 3,3 Prozent der Verurteilungen. Das entspricht in etwa der Deliktsaufteilung des vorangegangenen Berichtsjahres. In fast allen Deliktgruppen ist dafür die Zahl von Verurteilungen von Jugendlichen (minus 14,2 Prozent) und jungen Erwachsenen (minus zehn Prozent) zurückgegangen. Gegenüber 2020 sind die Kosten für die Prozessbegleitung aber um 3,5 Prozent auf 8,47 Millionen Euro gestiegen.

Die Zahl der Verurteilungen ist im vergangenen Jahr leicht um 0,2 Prozent gestiegen. Insgesamt wurden 2021 mehr als 25.000 Menschen strafrechtlich verurteilt. | Foto: Pixabay
  • Die Zahl der Verurteilungen ist im vergangenen Jahr leicht um 0,2 Prozent gestiegen. Insgesamt wurden 2021 mehr als 25.000 Menschen strafrechtlich verurteilt.
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Ermittlungsverfahren läuft im Schnitt 3,6 Monate

Mehr Tempo gibt es bei der Verfahrensdauer: So gehe ein Ermittlungsverfahren durchschnittlich 3,6 Monate. Mitsamt Hauptverhandlung kämen Strafverfahren an Bezirksgerichten auf sechs Monate, an Landesgerichten auf 4,2 Monate, so der Bericht.

Laut Justizministerin Alma Zadic (Grüne) zeigen die gestiegenen Verurteilungszahlen bei den Delikten im häuslichen Nahbereich, dass die von der Regierung gesetzten Maßnahmen zum Schutz von Frauen und gegen Gewalt im häuslichen Nahbereich ihre Wirkung entfallen. „Eine Grundlage für die gestiegenen Verurteilungen hat die Bundesregierung mit dem Gewaltschutzpaket geschaffen, mit dem auch die Unterstützung von Frauen und minderjährigen Zeugen während Gerichtsverfahren erheblich verbessert wurde.“

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