Hohe Schadstoffbelastung
Fast die Hälfte der Kinder-Buggys fällt durch
Schlechte Noten bekommen Buggy’s in einem Test des Vereins für Konsumenteninformation (VKI): Nur drei Buggys wurden als "gut" bewertet, für vier gab es ein "durchschnittlich", während fünf aufgrund hoher Schadstoffbelastung als "nicht zufriedenstellend" eingestuft wurden.
ÖSTERREICH. Sobald der Nachwuchs zwischen sechs und neun Monaten alt ist, ersetzen viele Eltern den klassischen Kinderwagen durch einen leichteren, platzsparenden Buggy. Der VKi hat sich bei zwölf Modellen verschiedener Marken die Aspekte kindgerechte Gestaltung, Sicherheit und Schadstoffgehalt angesehen. Fazit: Fünf von zwölf Modellen sind durchgefallen.
Getestet wurden Modelle mit Preisen von 150 bis 460 Euro. Keines der preiswerten Modelle konnte in diesem Test punkten. Der günstigste Buggy, der „Travel N Care“ von Hauck um 150 Euro, erhielt aufgrund der hohen Schadstoffbelastung die schlechteste Bewertung. Ebenfalls mit „nicht zufriedenstellend“ bewertet wurden die etwas teureren Modelle von „Baby Jogger“ um 325 Euro und „Easywalker“ um 350 Euro, auch hier aufgrund der hohen Schadstoffbelastung. Bei „Baby Jogger“ wurde zudem der mangelnde Sitzkomfort bemängelt.
Verbotene Substanzen
Fünf Modelle fallen wegen der Schadstoffbelastung durch, weil in den Sitzbezügen Fluorverbindungen gefunden wurden. Davon betroffen sind BC Design, Baby Jogger, Easywalker, Hauck und Moon. „Diese Substanzen sind seit 2020 verboten“, erläutert Christian Undeutsch, Projektleiter beim VKI. „Sie sind schädlich für die Umwelt und können auf Umwegen auch in den menschlichen Organismus gelangen.“ Bei Easywalker und Moon wurde außerdem Naphthalin nachgewiesen, und zwar mehr als das GS-Prüfzeichen (Geprüfte Sicherheit) erlaubt. „Naphthalin steht im Verdacht, Krebs zu erregen. Dies gilt auch für das Flammschutzmittel TCPP, das im Sitzbezug des Buggys von Moon entdeckt wurde und zumindest in Kinderspielzeug bereits verboten ist“, so Undeutsch.
Hersteller berücksichtigen Wachstum nicht
Der VKI kritisiert obendrein die fehlende kindgerechte Gestaltung. Viele Modelle seien falsch bemessen. Chicco, Hartan und Baby Jogger weisen eine zu kurze Rückenlehne auf, weswegen für den Kopf eine Stütze fehlt. Bei Baby Jogger passt der Sitz nur für Kinder bis zum Alter von eineinhalb Jahren. Bei Joie und ABC Design sind die Sitzflächen hingegen viel zu lang: Selbst dreijährige Kinder können sich in diesen Buggys nicht mit dem unteren Rücken anlehnen. „Hinzu kommt, dass die Hersteller das Wachstum der Kinder nicht im Blick haben. Kein einziger Buggy verfügt über mitwachsende Fußstützen“, kritisiert Undeutsch. „So baumeln die Füße entweder in der Luft oder müssen stark angewinkelt werden.“
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