Wetter-Bilanz
Frühling fiel warm und zu trocken aus
Der meteorologische Frühling Verlief heuer größtenteils überdurchschnittlich warm und brachte nur wenige kühle Wetterlagen.
ÖSTERREICH. „Auf den Bergen Österreichs war es sogar der dreizehntwärmste Frühling der 171-jährigen Gebirgsmessreihe", erklärt Alexander Orlik von der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG). „In den Niederungen Österreichs reiht sich der Frühling 2022 auf Platz 32 in der 255-jährigen Tiefland-Messreihe ein."
In der vorläufigen Auswertung liegt der Frühling 2022 laut ZAMG im Tiefland Österreichs genau im Durchschnitt der jüngeren Vergangenheit (Klimamittel 1991-2020), auf den Bergen war der Frühling um 0,7 Grad wärmer. Im Vergleich zur Klimaperiode 1961 bis 1990, die von der Klimaerwärmung noch nicht so stark betroffen war, liegt der Frühling 2022 im Tiefland um 1,5 über dem Mittel und auf den Bergen um 2,1 Grad.
Über 30 Grad in Bludenz
Die höchste Temperatur dieses Frühlings registrierte die ZAMG am 20. Mai in Bludenz, mit 33,7 Grad. Das ist die höchste jemals in einem Mai und in einem meteorologischen Frühling in Vorarlberg gemessene Temperatur. Die tiefste Temperatur dieses Frühlings unter 1000 Meter Seehöhe wurde mit -16,3 Grad am 1. März in Radstadt (Salzburg) gemessen.
Zu wenig Niederschlag
Der Frühling 2022 brachte laut ZAMG in der österreichweiten Auswertung um etwa 25 Prozent zu wenig Niederschlag. Der März verlief extrem trocken. April und Mai brachten nur in einigen Regionen durchschnittliche bis überdurchschnittliche Regenmengen. Damit zeichnet sich in der Reihe der trockensten Frühlinge (164-jährige Messreihe) ein Platz im Bereich 15 bis 20 ab.
Marille blühte eine Woche früher
Mit dem Beginn der Forsythienblüte Mitte März wechselte die Vegetation vom Vorfrühling in den Erstfrühling. Die durchschnittlichen Temperaturverhältnisse des März verringerten den etwa zweiwöchigen Vorsprung der Phänologie vom Februar auf eine Woche. Der Blühbeginn von Forsythie und Buschwindröschen bewegten sich im Bereich des vieljährigen Durchschnitts (Mittel 1991-2020), der Blühbeginn der Marille eine Woche früher als im Durchschnitt.
Die Kirschblüte Ende März und der Blühbeginn der Zwetschke Anfang April zeigten noch einen Vorsprung von einigen Tagen (im Vergleich zum Mittel 1991-2020), während die Rosskastanie und die Birke ihr Laub und die Lärche ihre Nadeln zwei bis drei Tage später als im Durchschnitt entfalteten. Der Beginn der Apfel- und Fliederblüte lag etwa im Schnitt der letzten Jahre.
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