Bis Ende Juni
Greenpeace sucht Österreichs katastrophalste Bausünden
Im Rahmen der Initiative „9 Plätze, 9 Betonschätze“ sucht Greenpeace die schlimmsten Bausünden Österreichs. Anlässlich des internationalen Tags der Artenvielfalt startet am Mittwoch die Einreichfrist. Die Bevölkerung kann ab sofort für jedes Bundesland Vorschläge einreichen.
ÖSTERREICH. Angelehnt an das bekannte ORF-Fernsehformat (“9 Plätze, 9 Schätze”) werden neun “Betonschätze” sowohl durch ein Publikumsvoting als auch durch die Beurteilung einer Fachjury ermittelt. Ganz Österreich kann ab sofort bis zum 30. Juni die katastrophalsten Asphaltwüsten und Betonklötze des Landes einreichen.
Damit will die Umweltschutzorganisation auf die massive Bodenzerstörung und den verschwenderischen Umgang mit Boden hinweisen. "Österreich ist ein Land voller wunderschöner Naturschätze und fruchtbarer Äcker, doch unsere Heimat wird in einem rasanten Tempo verbaut und zubetoniert. Mit unserer Initiative ‘9 Plätze, 9 Betonschätze’ holen wir mithilfe der Bevölkerung die katastrophalsten Bausünden vor den Vorhang", erklärt Melanie Ebner, Bodenschutzexpertin bei Greenpeace in einer Aussendung.
Ergebnis am 30. Juli
Die Jury, bestehend aus Expert:innen der Universität für Bodenkultur Wien, der TU Wien, der Bundeskammer der Ziviltechniker:innen und Greenpeace, wird die Vorschläge nach umweltrelevanten Kriterien beurteilen. Dazu zählen unter anderem die Größe des Bauprojekts, die Auswirkungen auf die Natur und mögliche Alternativen. Welche neun Einreichungen die meisten Stimmen durch Publikumsvoting und Jurybewertung erhalten haben, wird am 30. Juli bei einer Pressekonferenz bekanntgegeben.
Grenzwerte für Bodenverbrauch gefordert
"In Österreich werden jährlich knapp 4.200 Hektar verbraucht – eine Fläche fast so groß wie der Attersee. Darunter leidet nicht nur die Artenvielfalt: Die verbauten Flächen sind in den meisten Fällen fruchtbare Böden, die der Landwirtschaft anschließend fehlen. So gefährden wir nicht nur unsere Biodiversität, sondern setzen auch unsere Nahrungsmittelversorgung aufs Spiel", warnt Ebner. Die Umwelt-NGO fordert die Landesregierungen auf, Grenzwerte für Bodenverbrauch und Verbauung festzulegen. Ziel dabei muss sein, den Bodenverbrauch in Österreich von momentan 11,5 Hektar pro Tag auf maximal 2,5 Hektar pro Tag bis 2030 zu begrenzen.
Hier kannst du abstimmen: Wo wird Österreich zubetoniert?
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