Potenzial des Smartphone
Handynutzung in Schulen lehren statt verbieten
An Schulen werden immer häufiger Handyverbote diskutiert, damit sich Schülerinnen und Schüler auf den Unterricht und persönlichen Austausch konzentrieren können. Das Forum Mobilkommunikation (FMK) spricht sich hingegen für die Einbeziehung des Smartphones in den Unterricht aus.
ÖSTERREICH. Das Smartphone ist längst Teil des Alltags. Es ist Navigationssystem, Kalender, Telefonbuch und Kamera zugleich. Wir sind im ständigen Austausch mit Leuten, die wir kennen und Fremden im Internet auf sozialen Medien und Co. Anstatt Verbote zu erteilen, setzt das FMK auf Integration, denn der Umgang mit dem Smartphone und seinen endlos scheinenden Möglichkeiten will gelernt sein.
Einem generellen Verbot von Tablet, Handy oder Smartphone an Schulen kann das FMK gar nichts abgewinnen. Ein "teilweises Verbot" könne man schon eher nachvollziehen, wenn die Mobilgeräte während dem Unterricht privat genutzt werden und ablenken.
Unbegleitete Nutzung ist Wurzel der Probleme
Bis vor kurzem habe man 40 Prozent der Schülerinnen und Schüler von der 6. bis zur 8. Schulstufe allein gelassen, zeigte eine Umfrage unter Lehrkräften im Jahr 2016. Nur sechs Prozent der Lehrenden bezogen Smartphone und Tablet regelmäßig in den Unterricht mit ein. Etwas mehr als die Hälfte sprach sich allerdings für ein (teilweises) Handyverbot in Schulen aus.
Der am häufigsten genannten Gründe für ein entsprechendes Verbot war die Ablenkung vom Unterricht, Cybermobbing in den sozialen Medien und das Abrufen für Jugendliche ungeeigneter Inhalte. Dabei habe man aber nicht erkannt, dass der Grund für diese Probleme das Alleinlassen der Jugendlichen mit den "neuen Medien" sei, so das FMK.
Über Gefahrenpotenziale aufklären
Die Corona-Pandemie mit ihrem Social Distancing und Home Schooling habe gezeigt, wie wichtig die Smartphones sind, wenn es um Bildung und soziale Kontakte aus der Ferne geht. In der Zeit lernte nicht nur das Lehrpersonal sondern auch die Schülerinnen und Schüler die weitreichenden Möglichkeiten der Smartphones besser kennen. "Diese Erfahrungen sollten als gute Basis dienen, die Fehler aus Vor-Corona-Zeiten zu vermeiden", so das FMK in einer Aussendung.
Anstatt sie vom Unterricht auszuschließen, fordert das FMK also eine Einbindung der allgegenwärtigen Mini-Supercomputer in den Unterricht. Es müsse begleitende Möglichkeiten geben, den jungen Menschen die Digitalisierung diverser Lebensbereiche näherzubringen. Dazu zählt nicht nur positives, wie das Vernetzen oder Teilen netter Urlaubsbilder, sondern auch über die Gefahrenpotentiale aufzuklären und im Umgang damit zu schulen.
Das könnte dich auch interessieren:
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.