Über 5.000 Hate-Crimes
Hass-Delikte stiegen 2022 um sieben Prozent an
Der Bericht zur Hasskriminalität zeigt einen deutlichen Anstieg der vorurteilsmotivierten Straftaten vom Jahr 2021 auf das Jahr 2022. Ein Drittel der Anzeigen gehen auf Verstöße gegen das Verbotsgesetz zurück.
ÖSTERREICH. 5.865 Hate-Crimes im Jahr 2022 bedeuten einen Zuwachs von rund sieben Prozent im Vergleich zum Jahr 2021. Das geht aus dem aktuellen Bericht des Innenministeriums hervor.
Bei einer Straftat können mehrere Motive erfasst werden. Insgesamt wurden 2022 6.779 Motive erfasst, 2021 waren es 6.619. Vorurteilsmotivierte Straftaten wurden in absoluten Zahlen am meisten in Wien, Niederösterreich und Oberösterreich verzeichnet. Die Aufklärungsquote liegt bei Hate Crimes bei 68,3 Prozent.
Weltanschauung als häufigstes Motive
Das häufigste Tatmotiv sind unterschiedliche Weltanschauungen, danach folgen nationale/ethische Herkunft, Religion, Hautfarbe, sexuelle Orientierung, Geschlecht, Alter, Behinderung und sozialer Status.
Das Motiv "nationale/ethnische Herkunft" dominierte bei Hate Crimes gegen Leib und Leben, die Freiheit, die Ehre und den öffentlichen Frieden. Im Gegensatz dazu überwog das am häufigsten dokumentierte Vorurteilsmotiv "Weltanschauung" bei Sachbeschädigungen und Verstößen gegen das Verbotsgesetz.
Wer sind die Täter?
Die erfassten Tatverdächtigen bei Hate Crimes waren häufiger jugendlich, männlich und mit österreichischer Staatsbürgerschaft. Dieser Umstand fiel besonders bei antisemitischen Straftaten auf. Hingegen war der Anteil ausländischer Tatverdächtiger bei christen- und muslimfeindlichen Straftaten und bei Hate Crimes gegen das Geschlecht sowie die sexuelle Orientierung erhöht.
"Der Schlüsselfaktor im Kampf gegen Extremismus ist vor allem Prävention. Im Rahmen der aktuell laufenden Reform des Kriminaldienstes und des Verfassungsschutzes in den Ländern wird hier ein Schwerpunkt gesetzt. Durch die Präventionsarbeit mit Jugendlichen können extremistische Tendenzen früh erkannt und Gegenmaßnahmen ergriffen werden", sagt Innenminister Gerhard Karner (ÖVP) anlässlich der Veröffentlichung des Lageberichts.
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