Statistik
Im Sommer gibt es mehr Alko-Unfälle

2020 lag der Anteil der Alkoholunfälle an allen Unfällen mit Personenschaden mit etwa sieben Prozent auf einem sehr hohen Niveau. | Foto: BRS
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In den Sommermonaten häufen sich laut ÖAMTC die Alko-Unfälle im Straßenverkehr. Besonders im Juli verunglücken viele Lenker wegen zu viel Promille.

ÖSTERREICH. 2020 lag der Anteil der Alkoholunfälle an allen Unfällen mit Personenschaden mit etwa sieben Prozent auf einem sehr hohen Niveau. Im heurigen Jahr kamen bereits acht Personen bei Alkoholunfällen ums Leben (bis inklusive 27. Juni 2021; Quelle: BMI).

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Höchststand im Juli

"Dass diesbezüglich die Sommermonate besonders gefährlich sind, zeigt die Statistik jedes Jahr aufs Neue: Mit Juni steigt der Anteil der Alkoholunfälle im Jahresverlauf deutlich an", weiß ÖAMTC-Verkehrspsychologin Marion Seidenberger. "Im Juli wird meist der Höchststand an Alkoholunfällen erreicht: In diesem Monat ereigneten sich in den Jahren 2016 bis 2020 zwischen rund 250 und 300 Unfälle mit Personenschaden aufgrund von Alkohol." Mit etwas weniger Unfällen, aber dennoch auf hohem Niveau, folgen August und September.

"Das deutliche Plus an Alkoholunfällen im Sommer ist besorgniserregend – und zeigt wiederum, dass die negative Auswirkung alkoholischer Getränke im Straßenverkehr noch zu oft unterschätzt wird", sagt die Expertin des Mobilitätsclubs. Die Alkoholisierung im Straßenverkehr betrifft nicht nur Pkw-Lenker – auch Fahrrad- und Motorradlenker oder Fußgänger sind oftmals beeinträchtigt an Unfällen beteiligt.

Im heurigen Jahr kamen bereits acht Personen bei Alkoholunfällen ums Leben. | Foto: pixabay

Zu sorglos

"Anscheinend gehen zu viele Verkehrsteilnehmer besonders in den Sommermonaten sorglos mit einer Alkoholbeeinträchtigung um und nehmen leider dennoch ein Fahrzeug in Betrieb. Dass ihre Fahrtüchtigkeit eingeschränkt oder vielleicht gar mehr nicht gegeben ist, könnten sie aber allein durch die Anzahl der geleerten Gläser oder eine vermutlich hohe 'Zeche', mitbekommen", sagt die ÖAMTC-Expertin.

Zu oft werden klar erkennbare körperliche Anzeichen und Einschränkungen durch den reichlichen Alkoholkonsum ignoriert. Mit dem Lenken eines Fahrzeugs bringt man sich und andere dann in Gefahr. Immer wieder gibt es auch Personen, die den Beteuerungen der Alkoholisierten, noch gut fahren zu können, Glauben schenken und sich mit diesen hochriskanten Lenkern in ein Fahrzeug setzen.

Nicht an Grenze "herantrinken"

Unabhängig von erlaubten Grenzwerten sollte man sich keinesfalls ans Limit herantrinken. "Vielmehr sollte man dem Motto 'Wer fährt, trinkt nicht und wer trinkt, fährt nicht' treu bleiben", so Expertin Seidenberger. "Bereits rechtzeitig vor dem ersten Schluck Alkohol muss eine kluge, sichere und fixe Heimfahrentscheidung getroffen werden."

Das Lenken eines Fahrzeuges unter Einfluss von Alkohol zählt zu den schwerwiegendsten Verkehrsübertretungen. Dementsprechend streng sind die Straffolgen. "Grundsätzlich gilt die gesetzlich vorgeschriebene Höchstgrenze von weniger als 0,5 Promille Alkoholgehalt im Blut. Für Probeführerschein-Besitzer sowie Lkw- und Busfahrer gilt die 0,1-Promille-Grenze", erklärt die ÖAMTC-Expertin. Wer hierzulande von der Exekutive bei einer Verkehrskontrolle betrunken erwischt wird, muss bis 0,79 Promille neben einer saftigen Verwaltungsstrafe auch mit einer Vormerkung rechnen – ab 0,8 Promille sogar mit der Entziehung der Lenkberechtigung sowie, je nach Alkoholisierungsgrad, mit Strafen bis zu 5.900 Euro. Zusätzlich wird die Teilnahme an einem Verkehrscoaching aufgetragen. Die gleichen Konsequenzen drohen übrigens auch, wenn der Alkomat-Test verweigert wird.

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