Covid-Prognose
In zwei Wochen schon 100 Intensivpatienten mehr
Aufgrund steigender Neuinfektionen rechnet das Covid-Prognose-Konsortium in zwei Wochen mit 100 weiteren Patienten auf den Intensivstationen. Die kritische Grenze von 33 Prozent könnte in Wien und Oberösterreich überschritten werden.
ÖSTERREICH. Sollte sich dieser Trend nicht "bald umdrehen", steigt die Wahrscheinlichkeit des Erreichens der kritischen Auslastungsgrenze zunehmend an, warnen die Experten. Für den 22. September werden 281 Schwerkranke prognostiziert, dazu kommen 724 Patienten auf Normalstationen. Somit würden dann wieder mehr als 1.000 Covid-19-Infizierte im Spital liegen.
Am Mittwoch benötigten österreichweit bereits 180 Covid-19-Infizierte intensivmedizinische Versorgung. Bereits am Samstag, dem 11. September, werden es laut der Prognose mehr als 200 sein. Die Experten erwarten an diesem Tag 201 Schwerkranke. Der heute verkündete Stufenplan der Regierung sieht für Stufe 1 - zehn Prozent der Intensivbetten belegt bzw. 200 Intensivpatienten - erste strengere Maßnahmen vor. Dies tritt aber erst am 15. September in Kraft. Österreichweit betrug die Auslastung nach den jüngsten AGES-Zahlen vom Montag acht Prozent, in Wien waren bereits 13 Prozent der Intensivbetten mit Covid-19-Patienten belegt, in Vorarlberg und Oberösterreich jeweils zehn und in Niederösterreich neun Prozent.
Wort-Case-Szenario am 22. September möglich
Sind mehr als ein Drittel der insgesamt verfügbaren Intensivbetten mit Covid-Patienten belegt, treten diese in Konkurrenz mit anderen intensivpflichtigen Patienten. Diese Schwelle bedeutet ein sehr hohes Systemrisiko. In Oberösterreich und Wien kann dieses Worst-Case-Szenario mit einer Überschreitung der 33-Prozent-Grenze am 22. September "nicht gänzlich ausgeschlossen werden", warnten die Experten.
Mit fortschreitender Impfquote nimmt die Regierung Abstand von dem Inzidenz-Wert als Maß aller Dinge und hat zur Beurteilung der Corona-Lage im Lande eher ein Auge auf die Auslastung der Betten und Intensivbetten in den Krankenhäusern. Die reinen Infektionszahlen sagen nach rund 10,5 Millionen in Österreich verabreichten Impfdosen nämlich immer weniger aus.
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