Gallup-Umfrage
Nur 35 Prozent der Österreicher für EU-Beitritt der Ukraine

- Während europaweit die Mehrheit der Befragten für einen EU-Beitritt der Ukraine sind, sind es in Österreich nur 35 Prozent der Befragten.
- hochgeladen von Dominique Rohr
Das Umfrageinstitut Gallup International hat Menschen in 24 EU-Ländern – darunter auch 1.000 Personen aus Österreich – zu ihren Ansichten über den Ukraine-Krieg und seine Folgen befragt. Die Umfrage zeigt: Die gefragten Österreicherinnen und Österreicher stehen einem EU-Beitritt der Ukraine eher skeptisch gegenüber. Auch eine aktivere Rolle der EU wollen die meisten der Befragten aus Österreich tendenziell nicht.
ÖSTERREICH. Nur 35 Prozent der befragten Österreicherinnen und Österreicher sprachen sich für einen Beitritt der Ukraine zur Europäischen Union aus. Im EU-Vergleich steht Österreich damit an letzter Stelle hinter Ungarn (36 Prozent dafür) und der Slowakei (38 Prozent dafür). Europaweit waren 52 Prozent für einen Ukraine-Beitritt. Die Hauptsorgen der Menschen liegen EU-weit laut der Umfrage in den steigenden Preisen, der Gefahr eines Weltkriegs, der Energieversorgung sowie dem möglichen Einsatz von Nuklearwaffen.
Mehrheit will keine aktivere Rolle der EU
Nicht nur bezüglich Ukraine-Beitritt, sondern auch was die Rolle der Europäischen Union in der globalen Politik betrifft, zeigten sich die befragten Österreicherinnen und Österreicher skeptisch: Nur 36 Prozent sind für eine aktivere Rolle der EU in der Weltpolitik – unterdessen sind europaweit ganze 78 Prozent der Befragten dafür.
50 Prozent der österreichischen Befragten nehmen außerdem wahr, dass Österreich "sehr abhängig" von russischen Energieimporten ist – lediglich ein Prozent glaubt, dass es hier gar keine Abhängigkeit gibt. Damit befindet sich Österreich bei der Frage nach der Energieabhängigkeit von Russland im oberen Viertel der europaweiten Umfrage. Nur die Befragten in Ungarn, Italien und der Slowakei glauben an eine höhere Abhängigkeit ihres jeweiligen Landes.
Österreichisches Bundesheer "schlecht gerüstet"
Zur Wehrhaftigkeit sagten 76 Prozent der Österreicherinnen und Österreicher, dass das Bundesheer nicht ausreichend gerüstet ist. 41 Prozent stuften das österreichische Heer als "eher schlecht", 35 Prozent sogar als "überhaupt nicht gut" ausgerüstet ein. Hier liegt Österreich im EU-Vergleich erneut im unteren Bereich. An der Spitze befinden sich Finnland und Frankreich – dort sind 90 Prozent (Finnland) bzw. 73 Prozent (Frankreich) überzeugt, dass ihr Heer "sehr gut" oder "gut" gerüstet ist.
Auch zur Befürwortung einer europäischen Armee wurden die Menschen befragt. 60 Prozent aller Befragten gaben an, für eine EU-Armee zu sein – in Österreich waren es 54 Prozent.

- Das österreichische Bundesheer wurde bei der Befragung mehrheitlich als "schlecht gerüstet" eingestuft.
- Foto: Bundesheer
- hochgeladen von Adrian Langer
Mehr zum Thema:



Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.