Saisonnierkontingent wird erhöht
Österreichweiter Mangel an Kellnern

Gerade während der Sommersaison ist der Personalmangel in der Tourismus- und Freizeitwirtschaft stärker bemerkbar. | Foto: panthermedia.norenko a.v.
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Gerade während der Sommersaison ist der Personalmangel in der Tourismus- und Freizeitwirtschaft stärker bemerkbar. Daher werde nun das Saisonnierkontingent als kurzfristige Sofortmaßnahme um 1.000 Personen erhöht, wie die Regierung am Mittwoch mitteilte. Die Erhöhung des Saisonkontingents bezeichnet der vida-Gewerkschafter Berend Tusch als "Verhöhnung".

ÖSTERREICH. Tourismusstaatssekretärin Susanne Kraus-Winkler (ÖVP) verspricht, dass eine entsprechende Verordnung des ÖVP-Arbeitsministers Martin Kocher so rasch wie möglich in Kraft tritt. Der Beruf der Kellnerinnen und Kellner mutiert österreichweit zum Mangelberuf.

Kellner als Mangelberuf

Neben Koch und Köchin steht nun also auch der Kellnerinnen- und Kellner-Beruf auf der bundesweiten Liste der Mangelberufe. Bisher hatten Zweitere nur regional gefehlt.
"Kellnerinnen und Kellner und Gaststättenfachberufe werden auf die bundesweite Mangelberufsliste genommen", so Kraus-Winkler zu den weiteren Maßnahmen. Weiters sollen Betriebe, die Saisonniers in ein dauerhaftes Beschäftigungsverhältnis übernehmen, künftig erleichterten Zugang zu Saisonnierkontingentplätzen erhalten.

Außerdem wird die Beantragung der Rot-Weiß-Rot-Karte erleichtert, wenn sich die antragsstellende Person wegen einer Saisonbeschäftigung bereits in Österreich aufhält. "Diese Maßnahmen sollen zusätzliche Anreize schaffen, um Arbeitskräfte verstärkt ganzjährig in Beschäftigung zu halten."

"Verhöhnung für Arbeitssuchende"

„Mit dem Ausbau des Saisonierkontingents im Tourismus macht sich Arbeitsminister Kocher gemeinsam mit Grünen-Tourismussprecherin Barbara Neßler und Tourismus-Staatssekretärin Susanne Kraus-Winkler zum Steigbügelhalter der Wirtschaft“, kritisiert Berend Tusch, Vorsitzender des Fachbereichs Tourismus der Gewerkschaft vida, die Pläne der Bundesregierung, das Saisonierkontingent um 1.000 Personen auf 3.000 zu erhöhen. „Minister Kocher verhöhnt mit seinen Plänen jene Kolleginnen und Kollegen, die in Österreich auf Arbeitsuche sind oder wieder in den Tourismus zurückkehren wollen. Er hat noch immer nicht erkannt, dass die Arbeitsbedingungen zu verbessern sind, anstatt Arbeitskräfte aus dem Ausland zu holen, die für wenig Geld bereit sind, alles zu tun“, so der vida-Gewerkschafter.

Solange es Arbeitsuchende auf dem heimischen Arbeitsmarkt gibt, brauche es keine zusätzlichen Saisoniers, stellt Gewerkschafter Tusch klar und betont, dass auch der Arbeitsmarkt ein Markt mit Angebot und Nachfrage ist. Stimme das Angebot der Arbeitgeber nicht, gibt es auch keine Nachfrage seitens der ArbeitnehmerInnen. „Sowohl die Wirtschaftskammer als auch die Bundesregierung verschließen aber seit Jahren die Augen davor, dass das Angebot nicht stimmt, und glauben, dass sie mit mehr Saisoniers die Probleme in der Branche lösen können“, so Tusch. 

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