Illegaler Welpenhandel floriert
Online gekaufte Tiere häufig krank


Während der Corona-Pandemie haben sich in Österreich mehr Menschen als gewöhnlich einen Welpen zugelegt – viele davon sind jetzt krank. | Foto: Vier Pfoten
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  • Während der Corona-Pandemie haben sich in Österreich mehr Menschen als gewöhnlich einen Welpen zugelegt – viele davon sind jetzt krank.
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Während der Corona-Pandemie haben sich in Österreich mehr Menschen als gewöhnlich einen Welpen zugelegt. Eine aktuelle Vier Pfoten Studie zeigt nun eine Verbindung zum illegalen Welpenhandel auf. Viele der Hunde wurden zudem über die sozialen Medien erworben –  jetzt kam heraus: Diese Tiere leiden später wesentlich öfter an Krankheiten. 

ÖSTERREICH. Von den Menschen, die sich während der Covid-Pandemie einen Welpen zugelegt haben, war dieser bei 30 Prozent der Befragten unter sechs Wochen alt und damit unter dem gesetzlichen Mindestalter – das liegt bei acht Wochen. 37 Prozent der Welpen, die beim Kauf jünger als acht Wochen waren, hatten in Folge gesundheitliche Probleme. 24 Prozent derjenigen, die Krankheiten bei ihrem Hund feststellten, hatten ihn über Instagram erworben. Neben Österreich wurden auch Menschen aus Deutschland, der Schweiz, Niederlande, dem Vereinigten Königreich, Belgien und Bulgarien befragt.

"Unser Fazit der Studie ist, dass die Menschen sich leider viel zu sehr von den niedlichen Fotos in Online-Anzeigen beeinflussen lassen. Sie treffen dann spontan eine Kaufentscheidung, die nicht auf umfassenden Recherchen beruht, und gehen illegalen Welpenhändlern in die Falle. Das führt dann sehr oft dazu, dass die Hunde schnell krank werden und in vielen Fällen auch sterben." Vier Pfoten Kampagnenleiterin Veronika Weissenböck

Über Instagram erworben und krank

Laut der Studie ist bei 72 Prozent aller Befragten die Motivation, sich einen Hund zuzulegen, während der Lockdowns gestiegen. Die beliebteste Hunderasse der Österreicherinnen und Österreicher war in dieser Zeit der Golden Retriever, allerdings hatten rund ein Viertel (26 Prozent) der in dieser Zeit gekauften Golden Retriever Welpen rasch gesundheitliche Probleme.

In den befragten Ländern wurde mit 55 Prozent die Mehrheit der erkrankten Welpen über Social Media erworben, davon war Instagram mit 23 Prozent die häufigste Quelle. In Österreich berichteten 38 Prozent all jener, die ihren Welpen über Social Media erworben haben, von gesundheitlichen Problemen.

"Hier sehen wir die eindeutige Diskrepanz zwischen seriösen Züchtern und illegalen Welpenhändlern, die auf Social Media Plattformen wegen fehlender Kontrollen ungehindert verkaufen können. Alleine 24 Prozent der österreichischen Hundehalter, deren Welpen krank wurden, haben als Bezugsquelle Instagram angegeben", sagt Weissenböck.

Ohne Registrierung verkauft

Auf Social Media entsprechen die Verkaufsbedingungen oftmals nicht den gesetzlichen Vorschriften. So ist der Verkauf eines Welpen in Österreich unter acht Wochen nicht erlaubt. 30 Prozent aller in Österreich Befragten erklärten aber, dass der gekaufte Welpe weniger als sechs Wochen alt war.

Ebenfalls ein Drittel (32 Prozent) gab an, dass ihr Welpe ohne Registrierung in der Heimtierdatenbank gekauft wurde. Gesetzlich muss jeder Welpe vor der Weitergabe sowohl gechippt als auch auf den Namen des Züchters registriert sein. In Österreich dürfen u. a. nur behördlich gemeldete Züchter Tiere online verkaufen. Hunde aus dem Ausland dürfen nach einer Novelle der Binnenmarktverordnung künftig überhaupt nur mehr mit einer gültigen Tollwutimpfung und somit erst ab der 16. Lebenswoche importiert werden.

Vier Pfoten informiert über Fragen, die man sich beim Kauf eines Welpen stellen sollte.

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