Wegen Personalmangel
Polizei lockert Tattoo-Vorschriften ab 1. Juni 2023
Auch mit Tattoos an sichtbaren Körperstellen kann man sich künftig bei der Österreichischen Polizei bewerben. Denn ab 1. Juni 2023 werden die Vorschriften gelockert.
ÖSTERREICH. Schon bald stehen Tätowierungen einer Karriere bei der Polizei nicht mehr im Wege. Das kündigte das Innenministerium im März an – die neue Regelung tritt ab 1. Juni 2023 in Kraft.
Ab dann können Bewerberinnen und Bewerber auch Tattoos an sichtbaren Körperstellen – wie an den Händen oder Fingern – haben. Bis dato war das ein strikter Ausschlussgrund. Denn mussten bisher Peckerl von der Uniform bedeckt sein.
Gewisse Verbote bleiben aber aufrecht
Mit den Neuerungen will man erreichen, dass sich mehr Menschen bei der Polizei bewerben. Zudem geht man damit auch mit der Zeit. "Es hat sich in der Gesellschaft, vor allem bei jungen Menschen, viel verändert", sagt Innenminister Gerhard Karner (ÖVP). Tätowierungen seien heute ein Bestandteil der Lebenskultur, dem wird durch die Liberalisierung der geänderten Vorschrift Rechnung getragen.
Weiterhin verboten bei der Polizei bleiben aber jene Tätoowierungen – egal an welcher Körperstelle – die gegen das Verbotsgesetz, Abzeichengesetz oder Symbole-Gesetz verstoßen. Damit ist alles, was rechtsextremes Gedankengut verherrlicht, verboten. Jedes Tattoo wird von der sogenannten Clearingstelle geprüft.
Dringend Personal gesucht
Neben der neuen Regelung hinsichtlich Tätowierungen unternimmt die Polizei weitere Maßnahmen, um ausreichend neue Bewerberinnen und Bewerber zu finden. Etwa startete man eine eigene Rekrutierungskampagne.
Seit 1. Jänner 2023 gibt es für Polizeischülerinnen und Polizeischüler mehr Gehalt. Im ersten Jahr erhalten sie 2.000 Euro Gehalt, im zweiten Jahr dann 2.600 Euro. Nach Abschluss der polizeilichen Grundausbildung erhöht sich das Gehalt.
Auch weitere Maßnahmen sind geplant. Beispielsweise soll es künftig ein Klimaticket für für Polizeischülerinnen und Polizeischüler geben. Zudem könnte es nach positiver Dienstprüfung den Führerschein kostenlos geben. Des Weiteren könnten Anwerbeprämien den Polizeiberuf attraktiver machen.
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