Rund 5.000 Demonstranten
Polizei schreitet massiv bei Corona-"Spaziergang" ein
Nachdem die Polizei fast alle Corona-Kundgebungen für das Wochenende abgesagt hat, fanden sich am Sonntag rund 5.000 Menschen am Wiener Ring zum Corona-"Spaziergang" ein. Die Polizei löste eine Demo auf, Festnahmen und viele Anzeigen folgten.
ÖSTERREICH. Mehrere tausend Menschen versammelten sich am Sonntagmittag am Maria-Theresien-Platz trotz Verbots zu einem „Spaziergang“, um gegen die Corona-Maßnahmen der Regierung protestiert. Die Polizei hat eine nicht angemeldete Kundgebung am Ring beim Heldenplatz aufgelöst. Es gab viele Festnahmen und zahlreiche Anzeigen.
15:01 Durchbruch. Polizei machtlos und ohne Orientierung. #w3101pic.twitter.com/o9Dxdq2GCU
— Korallenherz (@Korallenherz) January 31, 2021
Ein großer Zug marschierte lautstark in Richtung Schwedenplatz – unter den Demonstranten Parole schreiende Hooligans, Vertreter des rechten Randes, der Identitären und „Querdenker“. Eine Handvoll linker Gegendemonstranten räumte nach Aufforderung der Polizei das Feld. Ein zweiter Demonstranten-Zug wanderte erst neben dem Kunsthistorischen Museum im Kreis und dann die Zweier-Linie und den Ring entlang.
So sieht das in Wien aus: Dass die #Coronademos eigentlich untersagt wurden, würde man hier gerade nicht merken #w3101pic.twitter.com/J2hnkEIURt
— Ingrid Brodnig (@brodnig) January 31, 2021
Rund 1.000 Polizisten im Einsatz
Von Beginn an missachten die Demonstranten weitgehend die Masken- und Abstandsregeln. Nach vorerst friedlichem Protest wurde die Stimmung aber zunehmend aggressiver. Die „Spaziergänger“ stürmten den für Autos zunächst nicht gesperrten Ring. Die Polizei war mit rund 1.000 Beamten im Einsatz und forderte die Menschen zum Abgang in kleinen Gruppen auf. Die Polizei löste die unangemeldete Versammlung schließlich auf und sperrte, verstärkt mit Hunden, die Routen ab, und kesselte die Demo damit ein.
Zur #aktuellen Lage: Personen welche im Bereich des #MariaTheresienPlatzes einer I-Feststellung unterzogen wurden, können den Platz verlassen. Parallel dazu werden weiter gezielt Anzeigen gelegt. #w3101 (1/2)
— POLIZEI WIEN (@LPDWien) January 31, 2021
Auch Identitäre bei Demo
Zum dem "Spaziergang" gekommen waren u.a. auch Identitäre rund um Martin Sellner oder der Neonazis Gottfried Küssel samt Mitstreitern. Ein oberösterreichisches Busunternehmen, das schon vor zwei Wochen mit Demo-Fahrten geworben hatte, soll auch diesmal wieder Teilnehmer nach Wien gebracht haben.
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