Auf Ski-Ansturm folgt Erlass
Regierung schärft bei Sicherheit nach

Der Betreiber habe die Einhaltung der Bestimmungen durch geeignete Maßnahmen sicherzustellen, heißt es in einem Erlass des Gesundheitsministeriums am Dienstag.  | Foto: Hall-Wattens.at
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  • Der Betreiber habe die Einhaltung der Bestimmungen durch geeignete Maßnahmen sicherzustellen, heißt es in einem Erlass des Gesundheitsministeriums am Dienstag.
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Lange Warteschlangen vor Skiliften – diese Bilder aus einigen Skigebieten am Wochenende sorgte in den vergangen Tagen für Aufregung. Gesundheitsminister Anschober übte am Montag Kritik an den Seilbahnbeitreibern: "Solche Bilder will ich nicht mehr sehen". Am Dienstag reagierte Wirtschaftskammer-Seilbahn-Obmann Franz Hörl und fordert ein Ende der Personenbeschränkungen in Gondeln. 

UPDATE: Das Gesundheitsministerium hat am Dienstag mit einem Erlass auf die Bilder reagiert. „Im Fall der wiederholten mangelhaften Umsetzung von ausreichenden Schutzmaßnahmen sind Betretungsverbote auszusprechen“, hieß es in einem der APA vorliegenden Erlass des Gesundheitsministeriums unter anderem. Die Überprüfung der Einhaltung der Maßnahmen der COVID-19-Maßnahmen seien zu verstärken.

ÖSTERREICH. Außerdem wurde in dem von Gesundheitsminister Rudi Anschober angekündigten Erlass, der heut noch an die Landeshauptleute gehen soll, festgehalten: „Es hat eine verstärkte Überprüfung der COVID-19-Präventionskonzepte für Seil- und Zahnradbahnen dahingehend zu erfolgen, dass vom Betreiber jeder Seil- und Zahnradbahn die Vorlage des COVID-19-Präventionskonzeptes zu verlangen ist und die COVID-19-Präventionskonzepte stichprobenweise dahingehend zu überprüfen sind, ob die Konzepte dem Stand der Wissenschaft entsprechen und zur Minimierung des Infektionsrisikos geeignet sind“, zitiert die APA us dem Erlass. 

Betreiber müssen Einhaltung sicherstellen

Der Betreiber hätten die Einhaltung der Bestimmungen durch geeignete Maßnahmen sicherzustellen. „Jedenfalls sind epidemiologisch bedenkliche Situationen, wie Menschenansammlungen, zu verhindern, dies beispielsweise durch Leitsysteme und zahlenmäßige Limitierungen“, hieß es weiter. 

Seilbahner fordern Aufhebung der Personenbeschränkung

Die Seilbahnen dürfen im dritten Lockdown öffnen. In den Bundesländern galt bisher aber eine Mindestvorgabe durch den Bund: Der Abstand von mindestens 1 Meter muss z. B. beim Anstellen, eingehalten werden und es gilt eine 50-prozentige Auslastung in Gondeln und auf abdeckbaren Sesseln. Laut Wirtschaftskammer-Seilbahn-Obmann Franz Hörl führt ebendiese Einschränkung zu Warteschlangen an den Einstiegsstellen. „Diese Bilder sind furchtbar und dürfen auch nicht mehr passieren“, sagte der Hörl am Dienstag im Ö1-Morgenjournal. Er verwies auf das Beispiel Hinterstoder, wo Bilder von Menschenansammlungen an der Talstation im Internet kursierten.

Nichts gebracht hätten dort frühere Öffnungszeiten, da die Kunden dies mitbekommen hätten und der Parkplatz um 8:00 Uhr voll gewesen sei, so Hörl. Aufgrund des 50-Prozent-Limits können die Talstationen nur die halbe Förderleistung bringen. Geht es nach Hörl, könne man auf das Limit verzichten, weil das verpflichtende Tragen der FFP2-Masken von den Kunden ohnehin „gut angenommen werde“. Wo es diesbezüglich noch etwas nachzubessern gebe, werde daran mit mehr Security-Personal gearbeitet, so Hörl. 

Anschober: "Bilder erschreckend"

Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne) betonte am Dienstag bei seiner Jahresbilanz-Pressekonferenz, dass es ein paar Bilder gegeben, die er „für erschreckend gehalten“ habe und  „nicht mehr sehen“ wolle. Der Gesundheitsminister verwies auf die „sehr gute Kooperation“ mit den Bezirksbehörden. „Ich glaube, dass es richtig ist, dass man Sport im Freien ohne Körperkontakt durchführen kann, dafür müssen die Regeln befolgt werden“, sagte er. 

Kogler erteilt Lockerungen Absage

Vizekanzler und Sportminister Werner Kogler sprach sich am Dienstag gegen die Lockerungswünschen der Seilbahner im APA-Interview aus. Die Vorgabe sei vernünftig, „weil in den Gondeln die Ansteckungsgefahr lauert und nicht auf der Skipiste“. Kogler mahnte die Liftbetreiber, sich an die Regeln zu halten, sonst „ist da einzuschreiten“.

Webcam verändert?

Für Aufregung sorgte inzwischen eine Umplatzierung einer Webcam auf der Marendalm im Skigebiet Hochzillertal in Tirol. Die ehemalige Skirennläuferin Nicola Werdenigg postete auf dem Nachrichtenkanal Twitter ein Foto aus dem Skigebiet und schreib dazu: „Bergbahnbetreiber reagieren bereits auf den großen Andrang. Sie haben als Sofortmaßnahme die Position der Webcams geändert.“

Auf Anfrage des „Standard“ bestätigte Betriebsleiter Christian Knapp, dass die Webcam umgestellt wurde. Zur gleichen Zeit soll am Vormittag der Sechsersessellift Sonnenjet für eine halbe Stunde aufgrund eines Defekts standardmäßig abgeschaltet worden sein. Weil der Lift außer Betrieb gewesen sei, seien beim Einstieg längere Wartezeiten entstanden. Die Skigäste seien darauf hingewiesen worden, sich an die gesetzlichen Regeln zu halten.

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Der Betreiber habe die Einhaltung der Bestimmungen durch geeignete Maßnahmen sicherzustellen, heißt es in einem Erlass des Gesundheitsministeriums am Dienstag.  | Foto: Hall-Wattens.at
Foto: Bergbahnen Semmering

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