Taube, Ochsen und der Heilige Geist
So feiern die Österreicher Pfingsten

Pfingstrosen, Tauben, Ochsen und Feuerzungen sind die bekanntesten Pfingst-Symbole. | Foto: Hildegard Stauder
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Mit den Pfingsttagen endet nach fünfzig Tagen die Osterzeit. Bei Pfingsten handelt es sich um einen der wichtigsten christlichen Feiertage und es wird wie Ostern und Weihnachten mit zwei Feiertagen gewürdigt. Doch was wird zu Pfingsten eigentlich gefeiert? MeinBezirk.at liefert dir einen Überblick.

ÖSTERREICH. Fünfzig Tage nach Beginn der Osterzeit endet diese zu Pfingsten. Das Datum, auf das die Feierlichkeiten fallen, ist allerdings abhängig von dem des Osterfestes und somit variabel. Dieses Jahr wird am 28. und 29. Mai gefeiert.

Fest des Heiligen Geist

Der Feiertag dreht sich rund um den Heiligen Geist. Wer oder was genau dieser ist, fällt selbst Theologen schwer zu benennen. Für viele Christen und Christinnen bleibt das Verhältnis zum Heiligen Geist abstrakt. Im zweiten Kapitel der biblischen Apostelgeschichte liest man dazu:

"Da kam plötzlich vom Himmel her ein Brausen, wie wenn ein heftiger Sturm daherfährt, und erfüllte das ganze Haus, in dem sie (die Jünger) waren. Und es erschienen ihnen Zungen wie von Feuer, die sich verteilten; auf jeden von ihnen ließ sich eine nieder. Alle wurden mit dem Heiligen Geist erfüllt und begannen in fremden Sprachen zu reden, wie es der Geist ihnen eingab."

Der heilige Geist wird als eine Kraft des Glaubens für Christen weltweit verstanden, die weder Gott noch Jesu und an keine physische Gestalt gebunden ist.

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Taube, Feuerzungen und Pfingstrosen

Bekannte Symbole sind Feuerzungen, die Pfingstrose und vor allem die Taube als Sinnbild für den Heiligen Geist. In der Pfingstgeschichte selbst spielen Tauben keine besondere Rolle. Stattdessen werden Flammen und Feuer erwähnt. 

Osterzeit endet nach fünfzig Tagen zu Pfingsten

Der Begriff leitet sich vom griechischen Wort "pentekosté" ab, der "fünfzig" bedeutet. Bis zum 4. Jahrhundert feierten die Katholiken und Katholikinnen zu Pfingsten auch die Himmelfahrt Christi. Das änderte sich und heute feiert man Pfingsten exakt zehn Tage nach Christi Himmelfahrt.

Almauftrieb und Kranzelreiten

Auch der Pfingstochse ist in einigen Regionen bekannt. Je nach Höhenlage geht es Mitte Mai und Ende Juni auf die Alm. Um Glück zu bringen, wird das Vieh über zwei vor der Stalltür gekreuzte Palmzweige oder mit Weihwasser besprengt auf die Alm getrieben. 
Steirer, die unglücklicherweise am Morgen des Pfingstsonntags verschlafen, werden mit Brennesseln oder einem Kübel Wasser geweckt. Den Tag über müssen sie sich Spitznamen wie "Pfingstochse" oder "Pfingstlucke" gefallen lassen.

In Kärnten zählt das Kranzelreiten zu einem der ältesten regionalen Brauchtumsfeste. Nach mündlichen Überlieferungen entstand es bereits im 16. Jahrhundert, einer Zeit, in der die Pest wütete und auch Weitensfeld nicht verschonte. Die vier Überlebenden waren drei Burschen und ein Burgfräulein. Um zu entscheiden wer ihr Verlobter sein würde, veranstaltete sie ein Rennen. Dieser Lauf findet bis heute statt und bildet den Kern der Feierlichkeiten. Jährlich kommen Tausende Besucherinnen und Besucher, um an den Feierlichkeiten teilzunehmen. Im Gailtal prüft und misst man die Kräfte der Männer im traditionellen Kufenstechen.

Mit Weihwasser besprengt, werden die Kühe zu Pfingsten auf die Alm getrieben. | Foto: Pixabay
  • Mit Weihwasser besprengt, werden die Kühe zu Pfingsten auf die Alm getrieben.
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"Unruhnacht"

In Österreich wird die Nacht von Sonntag auf Montag oft "Unruhnacht", "Stiernacht" oder "Bosheitsnacht" genannt. Die ursprüngliche Idee war es in dieser Nacht böse Geister zu vertreiben. Mittlerweile nutzen viele diese Nacht um ihren Mitbürgerinnen und Mitbürgern Streiche zu spielen, die als "Pfingststehlen" bekannt sind. Dabei darf alles, was nicht durch ein Dach geschützt ist, mitgenommen und versteckt werden.

In der Steiermark wird eine Strohpuppe, auch Pfingstlotter genannt, vors Fenster oder aufs Dach lediger Frauen gesetzt. Die Botschaft dahinter: Es wäre "endlich an der Zeit unter die Haube zu kommen". Dieser Brauch war oftmals mit Gespött für die betroffenen Frauen verbunden.

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