Gefahren am Berg
So gelingt der sichere Aufstieg auf den Gipfel

Morgenstund hat Gold im Mund.  | Foto: privat - Christine Achleitner
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Besonders im Sommer zieht es Sportbegeisterte in die Berge. Auf keinen Fall sollte man die Gefahren am Berg unterschätzen. Plötzliche Unwetter, die falsche Ausrüstung oder starke Hitze können selbst die erfahrensten Bergsteigerinnen und Bergsteiger zu Fall bringen.

ÖSTERREICH. Die Sonne strahlt, die Flora blüht auf und jeder will an den Gipfel gelangen. Doch es gibt einiges zu bedenken bevor man sich auf den Weg macht. Laut Kuratorium für Verkehrssicherheit (KFV) verunfallen 11.100 Menschen beim wandern so schwer, dass sie einen Spitalsaufenthalt brauchen. Vergangenes Jahr waren es mit 14.900 Verletzten am Berg deutlich mehr als im langjährigen Schnitt.

Realistische Selbsteinschätzung

Jeder Aufstieg ist anders und meistens gibt es verschiedene Routen zu wählen. Wer nicht allzu oft am Berg unterwegs ist, sollte sich daher keinesfalls selbst überschätzen und riskieren in eine ungeahnte Notlage zu kommen. In den sozialen Medien und auf Blogs gibt es immer wieder Rezensionen zu verschiedenen Bergabenteuern. Was für den einen ein gemütlicher Abendspaziergang ist, kann für jemand anderes ein anspruchsvoller Aufstieg sein.

Besser man vertraut auf Tourenportale und gut recherchierte Wanderführer als seriöse Quelle. Ergänzend können noch Rezension anderer Internetportale hinzugezogen werden. Am besten man informiert sich aus verschiedenen Quellen. Sich bei Bewohnerinnen und Bewohnern in der Ortschaft umzuhören, kann auch immer wieder neue schöne Wanderwege zum Vorschein bringen. Man sollte allerdings bedenken, dass die Einwohnerinnen und Einwohner am Fuße des Bergs möglicherweise geübter sind als mancher Tourist aus der Großstadt.

Es ist ein schöner Platz hier heroben am Schneeberg bei der Elisabethkirche .Mit Ehrfurcht und Andächtig sollte diesen Platz besuchen was leider nicht immer der Fall ist. Für mich war dieser tag ein ganz besonderer, Elisabethkirche und Edelweiß einfach Wunderschön es bedarf da nicht vieler Worte. | Foto: Alfred Schmutz
  • Es ist ein schöner Platz hier heroben am Schneeberg bei der Elisabethkirche .Mit Ehrfurcht und Andächtig sollte diesen Platz besuchen was leider nicht immer der Fall ist. Für mich war dieser tag ein ganz besonderer, Elisabethkirche und Edelweiß einfach Wunderschön es bedarf da nicht vieler Worte.
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5 Finger-Regel bei der Tourenplanung

Bei der Tourenplanung empfiehlt der österreichische Alpenverein, sich an die fünf Finger-Regel zu befolgen. Die Tourenwahl sollte Länge, Schwierigkeit, Anzahl der Höhenmeter und die Gehzeit miteinbeziehen. Flachere Touren sind auch über längere Zeit tendenziell weniger fordernd als jene, bei denen besonders viele Höhenmeter zurückgelegt werden. Der gewählte Weg muss immer den Fähigkeiten und der Ausdauer der ganzen Gruppe entsprechen. Kinder können meistens weniger lang wandern als junge Erwachsene oder ältere Personen.

Vorab sollte man sich in jedem Fall informieren, ob die aktuellen Verhältnisse die gewünschte Tour erlauben. Es kann sein, dass es Wegsperren gibt, beispielsweise aufgrund starker Gewitter am Vortag. Bis in den Sommer hinein können Altschneefelder bestehen bleiben. Vereist die oberste Schneeschicht so kann man schnell ins Rutschen kommen und im schlimmsten Fall abstürzen.

Auch das Wetter sollte man sich vor Antritt der Wanderung ansehen. Besonders bei längeren Touren ist es wichtig zu wissen, ob im späteren Tagesverlauf mit Regen, Schnee, starkem Wind oder Hitze zu rechnen ist und die Ausrüstung dementsprechend angepasst werden.
Immer dabei haben sollte man ein Mobiltelefon mit genügend Akku – bei langen Touren empfiehlt es sich eine die Mitnahme einer Powerbank (tragbares Aufladegerät) –, ein Erste-Hilfe-Set, eine Stirnlampe und bei besonders ausgiebigen Touren einen Biwaksack.

Foto: Hannes Brandstätter

Falsche Kleidungswahl

Das passende Schuhwerk ist entscheidend für ein sicheres Erklimmen der österreichischen Gipfel. Ein hoher Wanderschuh unterstützt den Knöchel und verhindert ein Umknicken am steinigen Untergrund. Stürze sind für 90 Prozent der Wanderunfälle verantwortlich. Wichtig ist, dass der Schuh ein gutes Profil hat und rutschfest ist. Gerade in den Morgenstunden kann es am Berg noch feucht vom Tau sein, was die Rutschgefahr erhöht. Einfach Sportschuhe, Sandalen oder gar Flip Flops sind nicht sehr gut geeignet für ausgiebige Wanderaktivitäten. Die Temperaturunterschiede zwischen Tal und Gipfel können mehrere Grad sein. Perfekt geeignet für die schwankenden Temperaturen sind lange Wanderhosen, die man mittels Reißverschluss kürzen kann.

Bei der Kleidungswahl ist es zu empfehlen ein weiteres T-Shirt zum wechseln mitzunehmen. Ist man erst mal oben angekommen und kehrt in einer Hütte ein, merkt man schnell wie man auskühlt. Verschwitzte Oberteile können da besonders unangenehm sein. Für starke Schwitzer ist ein Mikrofasertuch eine gute Investition. Wer sich nicht auf Haare als Kopfbedeckung verlassen kann, sollte eine Kappe oder Kopftuch tragen, denn die Sonne kann am Berg durchaus stark scheinen. Ein Sonnenstich ist kein idealer Wanderpartner.

In den kälteren Jahreszeiten oder in besonders hohen Alpen sind Schneeketten zum Überziehen für die Wanderschuhe gut dabei zu haben.

Foto: unsplash/Artyom Manchenkov
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Zu wenig trinken

In Österreich wird es immer heißer. Viele flüchten in die Höhe auf den Berg in der Hoffnung sich dort abkühlen zu können. Ein unterschätztes Risiko ist Dehydration. Wer zu wenig trinkt und zu lange der Sonne ausgesetzt ist, wird unkonzentriert und ermüdet schneller. In einer Umfrage des KFV gaben 41 Prozent der Bergsteigenden an, auch bei hohen Temperaturen nur rund einen halben Liter pro Stunde zu trinken. Der Flüssigkeitsverlust bei körperlicher Betätigung beträgt allerdings einen halben bis ganzen Liter pro Stunde.
Dr. Johanna Trauner-Karner, Leiterin des Bereichs Sport- und Freizeitsicherheit im KFV, betont:

"Es ist äußerst wichtig, diese Verluste schon während der Anstrengung auszugleichen, damit es nicht zu einer Dehydration und einem Leistungsverlust kommt. Bereits ein geringer
Flüssigkeitsmangel beeinträchtigt das Wohlbefinden erheblich und führt zu körperlichen und geistigen Leistungsdefiziten wie beispielsweise Konzentrationsmangel, Schwindel, Kopfschmerzen."

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