Aktionsprogramm
So sollen Waldbrände künftig verhindert werden

Am Freitag präsentierten Landwirtschaftsminister Norbert Totschnig und BOKU-Experte Harald Vacik bei einer Pressekonferenz das “Aktionsprogramm Waldbrand”. | Foto: Screenshot Livestream
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Am Freitag präsentierten Landwirtschaftsminister Norbert Totschnig und BOKU-Experte Harald Vacik bei einer Pressekonferenz das “Aktionsprogramm Waldbrand”. Ein Plan wurde dabei vorgestellt, mit Hilfe dessen Waldbränden vorgebeugt und die Bewusstseinsbildung erhöht werden soll. Das Motto lautet: “Wahrnehmen - Vermeiden - Bekämpfen”.

ÖSTERREICH. Rund 3,4 Millionen Hektar sind in Österreich mit Wäldern bedeckt, die als Lebens- und Erholungsräume dienen und tausende Arbeitsplätze schaffen. Zusätzlich sind Wälder für unsere saubere Luft zuständig und übernehmen so die Funktion einer Klimaanlage. Der Klimawandel gilt jedoch als Herausforderung für unsere Natur. Aufgrund von Trockenheit und geringem Niederschlag erhöht sich die Waldbrandgefahr von Jahr zu Jahr. Über 200 Waldbrände werden im Schnitt allein in Österreich jährlich verursacht.

Bei einem Pressetermin am Freitag wurde ein Aktionsprogramm für die Waldbrandprävention von Landwirtschaftsminister Norbert Totschnig und BOKU Wissenschaftler Harald Vacik vorgestellt, das zusammen mit 17 Institutionen erarbeitet wurde. Norbert Totschnig betonte dabei:

„Die Folgen von Waldbränden sind für uns alle fatal. Denn sie können neben der Gefährdung von Lebensraum und Infrastruktur auch zu einer Zerstörung des Schutzwaldes führen. Dadurch steigt das Risiko von Naturgefahren wie Muren, Steinschlag oder Lawinen, die dann ebenfalls unseren Siedlungs- und Wirtschaftsraum bedrohen. Die Waldbrandprävention muss also unser aller Ziel sein. Daher haben wir im Waldfonds erstmals eine wirtschaftliche Grundlage für dieses wichtige Thema geschaffen. Dazu stellen wir insgesamt 9,8 Millionen Euro zur Verfügung. Davon drei Millionen Euro für Vorhaben, wie eine nationale Waldbrand-Risikobewertung, Monitoringprogramme, Frühwarnsysteme oder Risiko-Kommunikation.“


Waldbrandrisiko-Karte wird erarbeitet

Grundsätzlich werden in dem neuen Programm österreichweite Daten zur Waldbrandentstehung zusammengeführt. Um Entstehungen von Waldbränden nachzugehen, sind sogenannte Walbrand-Risikokarten in Bearbeitung.

Ziel ist, die Karten bis auf Gemeindeebene oder einzelne Waldbestände herunter zu brechen und darzustellen, welche Regionen und Siedlungsräume konkret gefährdet sind. Buchen etwa sind eher brandempfindlich, während Eichen Bränden besser standhalten. Zusätzlich zu Menschen spielt die Vegetation eine große Rolle, die zusammen mit dem jahreszeitlichen Verlauf von meteorologischen Faktoren bei der Erstellung der Karte berücksichtigt wird.


Verhaltensregeln im Wald

Im Zuge der Aktion wurden auch fünf einfache Verhaltensregeln für Waldbesucher und Waldbesucherinnen erarbeitet: Es soll kein Feuer im Wald entzündet werden, nicht im Wald geraucht werden und vorsichtig mit Brauchtumsfeuern und Feuerwerken umgegangen werden. Weiters sind die Verbote bei Waldbrandgefahr zu beachten und Waldbrände müssen umgehend der Feuerwehr gemeldet werden.

Im Zuge der Aktion wurden auch fünf einfache Verhaltensregeln für Waldbesucher und Waldbesucherinnen erarbeitet. | Foto: Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft
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Maskottchen soll Kinder aufmerksam machen

Um bereits Kinder zu sensibilisieren, wurde ein eigenes Waldbrandmaskottchen namens Florentina Fuchs ins Leben gerufen. Für die Bewusstseinsbildung werden künftig auch Lernmaterialien zur Verfügung gestellt.

Studie zeigt Brand-Auslöser auf

Der häufigste Auslöser ist die Bevölkerung: Rund 85 Prozent der Waldbrände sind auf Menschen zurückzuführen, während 15 Prozent der Waldbrände aufgrund natürlicher Zündquellen, wie Blitzeinschläge, entstehen. Jede und jeder fünfte erwachsene Österreicher und Österreicherin hat bereits im Wald ein brandgefährliches Verhalten gesetzt, wie eine aktuelle Dunkelfeldstudie des Kuratoriums für Verkehrssicherheit (KfV) und des Instituts für empirische Sozialforschung ermittelte. Erschreckend: Ein Viertel der Raucherinnen und Raucher zündet sich im Wald eine Zigarette an, auch bei erhöhter Waldbrandgefahr.

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