Bundesländer im Artenschutz-Check
So steht es um Wolf, Seeadler und Co.

- Durch Abschussbescheide ist der Wolf in einigen Bundesländern gefährdet.
- Foto: Ralph Frank
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Ein aktueller Artenschutz-Check zeigt, wie es um die österreichischen "Big Five" – das sind Biber, Fischotter, Luchs, Seeadler und Wolf – steht. An sich müssten die Bundesländer für den Schutz und die Förderung dieser Arten Sorge tragen, aber nicht überall funktioniert das gleich gut.
ÖSTERREICH. Biber, Fischotter, Luchs, Seeadler und Wolf wurden hierzulande lange Zeit bis hin zur Ausrottung verfolgt. Nun kehren diese Tierarten wieder allmählich nach Österreich zurück. Aus ökologischer Sicht sei das eine enorme Bereicherung, betont die Tierschutzorganisation WWF. Die Rückkehr führt aber auch zu Konflikten. Denn durch ihr natürliches Verhalten stehen diese Arten oftmals in Konkurrenz zu bestimmten Interessen der Menschen.
Grundsätzlich existieren strenge EU-Gesetze, die Wolf, Seeadler und Co. schützen. Die österreichischen Bundesländer wären dazu verpflichtet, diese Arten in einen "günstigen Erhaltungszustand" zu bringen bzw. in ihrem Bestand dauerhaft zu erhalten. Das bedeutet, Bestände müssten nicht nur geschützt, sondern auch gefördert werden. Wie gut es um das Management und den Schutz der österreichischen "Big Five" steht, hat der WWF bereits zum zweiten Mal im Bundesländerbarometer untersucht.

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So steht es um den Biber
Der Biber ist die einzige Art, die vom WWF in allen neun Bundesländern beurteilt wurde. Fünf Bundesländer – Burgenland, Oberösterreich, Salzburg, Vorarlberg und Steiermark – erreichten eine teilweise Umsetzung eines guten Biber-Managements. In Kärnten, Tirol und Wien ist das Biber-Management mangelhaft, in Niederösterreich sogar schlecht.

- Foto: Leopold Kanzler_www.fotopirsch.at
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Fischotter oft mangelhaft bis schlecht geschützt
Der Fischotter wurde nur in acht Bundesländern bewertet, da er in Vorarlberg bislang noch nicht nachgewiesen wurde. Im Burgenland, in Salzburg und der Steiermark werden Schutz und Management des Fischotters teilweise umgesetzt. In Niederösterreich, Kärnten, Oberösterreich und Tirol ist das Management mangelhaft, in Wien schlecht.

- Foto: Fotolia_L. Galbraith
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Luchs regional vom Aussterben bedroht
Der Luchs wurde nur in sechs Bundesländern bewertet, da es in Salzburg, dem Burgenland und Wien derzeit keine Vorkommen gibt – ein Beleg dafür, dass die Bestände nicht oder nur sehr langsam ansteigen, so der WWF. Regional drohe der Luchs gar ganz auszusterben. In Niederösterreich, Oberösterreich, Vorarlberg und Tirol wird der Schutz und das Management des Luchs teilweise umgesetzt – in Kärnten und der Steiermark ist das Management mangelhaft.

- Foto: H. Glader_4nature
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Seeadler tendenziell gut geschützt
Den Schutz des Seeadlers bewertete der WWF im Burgenland, in Niederösterreich, Oberösterreich und der Steiermark, da nur hier auch Brutpaare ansässig sind. In allen vier Bundesländern gibt es eine gute Umsetzung des Seeadler-Managements. Mit ein Grund dafür sei, dass der Seeadler-Bestand in Österreich recht überschaubar und örtlich gut abgegrenzt ist – das erleichtere das Management, wie der WWF erklärt.

- Foto: Justine Pickett_papiliophotos.com
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Abschussbescheide gefährden Wolf
In Niederösterreich, Oberösterreich, Steiermark, Salzburg, Vorarlberg, Tirol und im Burgenlnd wird der Schutz und das Management des Wolfs nur teilweise umgesetzt – in Kärnten ist das Management mangelhaft, in Wien wurde es nicht bewertet.
Zwar habe es beim Schutz vom Wolf im Vergleich zum letzten Bundesländerbarometer wesentliche Verbesserungen gegeben, Abschussbescheide oder Verordnungen in einigen Bundesländern würden den strengen Schutz allerdings aushebeln, beklagt die Naturschutzorganisation.






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