Alle 71 Jahre
Wann der Komet 12 P/Pons-Brooks am besten zu sehen sein wird

Mit ein wenig Glück kann man in den nächsten Tagen am Abendhimmel den Kometen 12 P/Pons-Brooks sehen. Hier aufgenommen in Gran Canaria. | Foto: Borja Suarez / REUTERS / picturedesk.com
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  • Mit ein wenig Glück kann man in den nächsten Tagen am Abendhimmel den Kometen 12 P/Pons-Brooks sehen. Hier aufgenommen in Gran Canaria.
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Es ist ein besonderes Himmelsereignis, das die Menschen in den nächsten Tagen mit bloßen Augen bestaunen können. Der Komet 12P/Pons-Brooks soll in den nächsten Tagen am Abendhimmel zu sehen sein. Etwa 240 Millionen Kilometer ist der von der Erde entfernt.

ÖSTERREICH. Die Sichtung eines Kometen am Himmel ist zweifellos ein faszinierendes Erlebnis, besonders wenn er einen ausgeprägten Schweif hat. Der letzte bemerkenswerte Anblick bot sich im Sommer 2020 mit dem Kometen "Neowise". Derzeit ist es möglich, den Kometen 12P/Pons-Brooks am Himmel zu beobachten, allerdings nur, wenn man weiß, wo man suchen muss. Obwohl der Komet unter optimalen Bedingungen ohne Hilfsmittel sichtbar sein kann, ist er dennoch kein markanter Anblick am Abendhimmel. Das mag überraschen, besonders angesichts der Aufregung, die er in den letzten Monaten mit Ausbrüchen und "Teufelshörnern" verursacht hat.

1812 entdeckt

"Alle ein, zwei Jahre besucht uns ein ähnlich hell werdender Komet", teilt Dr. Franz Kerschbaum, Professor am Institut für Astrophysik der Universität Wien, auf meinbezirk-Anfrage mit. "12 P/Pons-Brooks benötigt etwa 71 Jahre für einen Umlauf um die Sonne. Er wurde 1812 entdeckt". Er wird übrigens auch als „Teufelskomet“ bezeichnet, da es so wirkt, als hätte er Teufelshörner. 

Voraussichtlich erreicht der neue Himmelskörper am 17. September seinen hellsten Zustand. | Foto: Niman Sarram
  • Voraussichtlich erreicht der neue Himmelskörper am 17. September seinen hellsten Zustand.
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Mit seiner Umlaufzeit um die Sonne ähnelt seine Bahn jener des bekannten Kometen 1P/Halley. 12P/Pons-Brooks zählt gemeinsam mit dem Halleyschen Kometen zu den größten periodischen Kometen. Während der Kern von 1P/Halley etwa 15 Kilometer misst, ist der Kern von 12P/Pons-Brooks mit rund 30 Kilometern etwa doppelt so groß.

"Am 21. April kommt er der Sonne am nächsten – er ist dann nur wenig mehr als die Venus von ihr entfernt. Seine elliptische Bahn bringt ihn nach einer weiteren halben Umlaufszeit bis außerhalb der Neptunbahn", so Kerschbaum.

Was ist ein Komet?

Ein Komet ist ein Himmelskörper, der aus Gestein, Staub und gefrorenem Gas besteht und oft als "schmutziger Schneeball" beschrieben wird. Kometen sind teilweise genauso alt wie unser Sonnensystem, etwa 4,5 Milliarden Jahre. Ihr Kern besteht aus Materiebrocken und Staub, die zusammengehalten werden durch gefrorenes Gas, hauptsächlich Wasser, Kohlendioxid, Ammoniak und Methan. Wenn ein Komet der Sonne näherkommt, erwärmt sich sein Kern und das Eis beginnt zu verdampfen, wodurch Gas und Staub ausgestoßen werden. Diese Materialien formen dann einen leuchtenden Schweif, der oft hinter dem Kometen herzieht. Je näher ein Komet der Sonne kommt, desto größer und heller wird sein Schweif, da die Verdampfung und Ausgasung intensiver werden.

Wann ist der Komet zu sehen?

Wann kann man diesen Kometen erblicken? Laut dem Astrophysiker ist er bis in die erste Aprilwoche abends in West-Nord-West am besten zwischen 19:30 bis 20:15 beobachtbar. Danach wird er auf der Südhalbkugel sichtbar sein.

Für das perfekte Erlebnis empfiehlt Kerschbaum ein Fernglas. "Er zeigt sich darin als diffuses, leicht grünliches, längliches Nebelchen." Auch ein tiefer Horizont nach West-Nord-West ohne störende Lichter sei ideal.

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