Hitler-Rede in ÖBB-Zug
Zwei Wiener geständig – Anzeige nach Verbotsgesetz

In einem Railjet kam es Sonntag zu einem Eklat, als anstatt der üblichen Durchsagen eine Hitler-Rede und mehrere "Sieg Heil"-Rufe durch die Zug-Lautsprecher dröhnten.  | Foto: ÖBB/Harald Eisenberger
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  • In einem Railjet kam es Sonntag zu einem Eklat, als anstatt der üblichen Durchsagen eine Hitler-Rede und mehrere "Sieg Heil"-Rufe durch die Zug-Lautsprecher dröhnten.
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Nach der Einspielung einer Hitler-Rede in einem Zug der ÖBB wurden zwei Wiener ausgeforscht. Sie sind geständig und wurden nun nach dem Verbotsgesetz angezeigt.

ÖSTERREICH. Das ausgeforschte Duo sei vom Landesamt für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung (LVT) Niederösterreich einvernommen worden, berichtete die Austria Presse Agentur (APA) am Mittwochnachmittag. Laut der Landespolizeidirektion in St. Pölten handle es sich dabei um einen Erwachsenen und einen Jugendlichen, beide aus Wien. Die beiden österreichischen Staatsbürger werden nun von der Staatsanwaltschaft Wien nach dem Verbotsgesetz angezeigt. Zu ihrem Motiv wurden keine Angaben gemacht. 

Politiker hielt verstörende Durchsagen auf Video fest

Der Vorfall ereignete sich vergangenen Sonntag in einem ÖBB Railjet auf der Fahrt von Bregenz nach Wien. Kurz vor St. Pölten bekamen die Reisenden über die Lautsprecher Ausschnitte aus einer Hitler-Rede zu hören. Kurz darauf schalten mehrere "Sieg Heil" und "Heil Hitler"-Rufe durch die Gänge des Zuges.

An Bord des betroffenen Railjets befand sich auch der Grüne-Nationalratsabgeordnete David Stögmüller, der einen kurzen Ausschnitt der Nazi-Parolen in einem Video, das er später auf Twitter teilte, festhielt.

ÖBB kündigte interne Ermittlungen an

Bereits am Dienstag wandte sich der ÖBB-Vorstandsvorsitzende Andreas Matthä in einem Brief an den Präsidenten der Israelitischen Kultusgemeinde Wien (IKG), Oskar Deutsch. "Ich bin über diesen Vorfall persönlich zutiefst schockiert und habe unmittelbar veranlasst, dass interne Ermittlungen aufgenommen werden", schrieb der Bahn-Manager in dem Schreiben, das der APA vorliegt.

"Antisemitismus und Hass haben bei den ÖBB keinen Platz - weder im Zug noch sonst irgendwo", versicherte er. Die beiden Verdächtigen seien bereits wegen unbefugten Betretens von Bahnanlagen bzw. Zügen oder des Tragens von ÖBB-Uniformteilen aufgefallen. 

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