"Unzumutbare Zustände"
Kritik an ÖBB wegen Ausfällen und Verspätungen

- Gehäufte Verspätungen und Zugausfälle sorgen für große Unzufriedenheit in mehreren Bundesländern.
- Foto: pixabay.com
- hochgeladen von Tamara Pfannhauser
Bei den ÖBB kam es zuletzt wieder gehäuft zu Verspätungen. Zudem sind die Fahrpläne wegen Bauarbeiten teilweise ausgedünnt. Viele Menschen, die auf den Zug angewiesen sind, üben daher Kritik. Aus den Reihen der niederösterreichischen Regierung heißt es sogar, die Zustände seien mittlerweile unzumutbar.
ÖSTERREICH. Die ÖBB müssen sich aktuell wieder vermehrt Kritik gefallen lassen. Die Pünktlichkeit hat seit Jahresbeginn weiter abgenommen: Zuletzt war mehr als jeder vierte Fernzug verspätet. Im Nahverkehr sind es rund acht Prozent der Züge. Vor allem Regionalzüge fallen auch immer wieder aus, klagen Reisende. Besonders betroffen seien Strecken in Niederösterreich, etwa die Nordbahn, ebenso die Kamptal- und Franz-Josefs-Bahn. Und auch auf der Südbahn zwischen Wiener Neustadt und Wien seien die Züge zu unzuverlässig, kritisierte Hubert Keyl, Verkehrssprecher der FPÖ Niederösterreich, am Freitag im "Ö1-Mittagsjournal".
Niederösterreich will Geld zurückverlangen
Der Freiheitliche, der den derzeit auf Urlaub befindlichen Verkehrslandesrat Udo Landbauer vertritt, spricht im Radiointerview gar von einem "unzumutbaren Zustand". Das Land zahle allein heuer über 100 Millionen Euro für die Nahverkehrsleistungen an die ÖBB. Weil die Qualität nicht passe, werde man aber Geld zurückverlangen. "Niederösterreich wird auf Basis der geschlossenen Verträge mit dem Bund und der ÖBB in Verhandlungen treten, um finanzielle Rückforderungen zu erhalten", so Keyl.
Kritik auch aus Oberösterreich
Aber nicht nur aus Niederösterreich kommt Kritik. Abgesehen von Verspätungen seien die Züge etwa auf der Pyhrnbahn völlig veraltet. Der oberösterreichische FPÖ-Verkehrslandesrat Günther Steinkellner fordert daher dringend Verbesserungen. "Es ist ein Versagen der Planung. Man hätte langfristig abgesichert planen müssen", kritisiert der Politiker. Ihn ärgere, dass man derart schlechte Garnituren überhaupt zum Einsatz bringe.
In einem Statement gegenüber "Ö1" heißt es vonseiten der ÖBB dazu: "Bereits im kommenden Jahr wird der gesamte Fernverkehr auf der Pyhrnstrecke auf neue, moderne Triebwagen umgestellt. In den nächsten Jahren erfolgt dann auch schrittweise die Umstellung des Nahverkehrs auf neue Triebwagen." Zudem verweist das Unternehmen darauf, dass vor allem im Sommer Baumaßnahmen stattfinden würden, weil in dieser Zeit auch weniger Menschen unterwegs seien.
Das könnte dich auch interessieren:



Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.