Sicher in den Urlaub
ÖAMTC prüft Fahrradträger für die Anhängerkupplung

- Alle getesteten Fahrradträger überstanden problemlos Ausweichmanöver bei 90 km/h, was laut ÖAMTC einen deutlichen Fortschritt darstellt.
- Foto: ÖAMTC/Uwe Rattay
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Das eigene Fahrrad im Urlaub oder beim Wochenendausflug dabei zu haben, wird für Freizeitsportler immer wichtiger. Doch wie transportiert man die oft teuren E-Bikes sicher auf dem Auto? Der ÖAMTC hat 13 Fahrradträger für die Anhängerkupplung unter die Lupe genommen – mit erfreulichen Ergebnissen für sicherheitsbewusste Radfahrer.
ÖSTERREICH. "Die sicherste und stabilste Variante sind Systeme für die Anhängerkupplung", bestätigt ÖAMTC-Techniker Steffan Kerbl. Besonders beeindruckend: Alle getesteten Modelle überstanden problemlos Ausweichmanöver bei 90 km/h. Ein deutlicher Fortschritt gegenüber früheren Tests, bei denen manche Träger kritische Schwächen zeigten.
Mit einem "Sehr gut" konnte sich der Uebler i21 an die Spitze des Testfelds setzen. Er überzeugt vor allem durch seine besonders einfache Montage, sein geringes Gewicht von nur 13,2 kg und die kompakten Abmessungen im zusammengeklappten Zustand. Mit einem benötigten Stauvolumen von nur 93 Litern lässt er sich platzsparend verstauen, wenn er nicht gebraucht wird.

- Der Testsieger Uebler i21 überzeugt mit einfacher Montage, geringem Gewicht und kompakten Abmessungen bei gleichzeitig höchster Sicherheit.
- Foto: ÖAMTC/Uwe Rattay
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Am unteren Ende des Testfelds landeten der Menabo Antares 2 und der Fischer ProLineEvo mit jeweils "befriedigend" – vor allem wegen aufwändigem Erstaufbau und teilweise umständlicher Bedienung. Beim Fischer-Modell müssen Nutzer sogar eine Klemmkraft von 45 kg aufbringen. Zwischen diesen beiden und dem Testsieger wurden zehn weitere Produkte mit "gut" bewertet.
Gewichtsunterschiede und Stauraum beachten
Das Gewicht der Fahrradträger variiert erheblich – von 13,2 kg beim leichtesten Modell bis zu 21,1 kg beim schwersten. "Alle Heckträger im Test mussten als Mindestanforderung zwei E-Bikes mit je 30 kg transportieren können", erklärt Kerbl. Eine wichtige Information für Besitzer schwerer Elektroräder.
Die Preise beginnen bei etwa 300 Euro, gute Qualität gibt es laut ÖAMTC ab circa 400 Euro. Der Testsieger Uebler i21 schlägt mit über 700 Euro allerdings deutlich zu Buche. "Je mehr Qualität und Komfort man haben möchte, umso mehr muss man dafür ausgeben", fasst der ÖAMTC-Experte zusammen.
Darauf sollten Käufer achten
Bei der Anschaffung eines Fahrradträgers sind mehrere Faktoren zu berücksichtigen. Besonders wichtig ist die zulässige Stützlast, die im Fahrzeugschein oder am Typenschild der Anhängerkupplung vermerkt ist. Das Gesamtgewicht aus Träger und Fahrrädern darf diesen Wert nicht überschreiten. Auch die Befestigungsarten für die Fahrräder unterscheiden sich je nach Modell – Riemen, Klemmen oder Schraubverschlüsse kommen zum Einsatz. "Nicht jede Befestigungsart eignet sich für jedes Fahrrad, Carbonrahmen reagieren beispielsweise empfindlich auf Druck", warnt Kerbl. Er empfiehlt daher einen Besuch im Fachhandel, um verschiedene Systeme auszuprobieren und sicherzustellen, dass die eigenen Räder optimal befestigt werden können.

- Die getesteten Modelle erlauben das Wegklappen des montierten Trägers, wodurch die Heckklappe des Fahrzeugs jederzeit zugänglich bleibt.
- Foto: ÖAMTC
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Ein besonders praktisches Feature haben alle getesteten Modelle gemeinsam: Sie lassen sich im montierten Zustand vom Auto wegklappen, sodass die Heckklappe geöffnet werden kann – ein wichtiger Vorteil bei der Be- und Entladung des Kofferraums.
Sicherer Transport: Tipps vom ÖAMTC-Experten
Für die sichere Nutzung von Fahrradträgern gibt der ÖAMTC wichtige Hinweise: Lose Teile und Akkus sollten vor der Fahrt entfernt werden. Regenschutz oder ähnliche Abdeckungen sind zu vermeiden, da sie wie ein Segel wirken und die Stabilität beeinträchtigen können. Nach etwa zehn Kilometern Fahrt empfiehlt es sich, alle Befestigungen zu kontrollieren und gegebenenfalls nachzuziehen.
Autofahrer sollten beachten, dass das Fahrverhalten des Fahrzeugs durch die Hebelwirkung des Trägers am Heck beeinflusst wird und das Auto in Extremsituationen ungewohnt reagieren kann. Für Fahrten ins Ausland ist zu bedenken, dass in manchen Ländern besondere Vorschriften bezüglich des Kennzeichens gelten könnten.
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