Verbrenner-Aus in der EU besiegelt
Was das nun für Autofahrer bedeutet

Neue Benzin- und Diesel-Autos, die Klimagase ausstoßen, dürfen ab 2035 nicht mehr verkauft werden. | Foto: Baumgartner/BRS
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  • Neue Benzin- und Diesel-Autos, die Klimagase ausstoßen, dürfen ab 2035 nicht mehr verkauft werden.
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Das EU-Parlament gab am Dienstag grünes Licht für die neuen CO2-Reduktionsziele für neue Pkw und leichte Nutzfahrzeuge im Rahmen des Pakets „Fit für 55“. Das Verbot ist umstritten, weil es tief in die Wirtschaft eingreift. Kritiker befürchten einen „Havanna-Effekt“: nur noch Oldtimer auf den Straßen wie im wirtschaftsschwachen Kuba. 

ÖSTERREICH. Ab 2035 sollen in der EU nur noch Neuwagen verkauft werden, die kein Benzin oder Diesel tanken. Ziel: den CO2-Ausstoß weiter senken. Mit 340 Ja- gegen 279 Neinstimmen ging die Abstimmung über die Bühne. Zuvor sollen die CO2-Emissionen von neu zugelassenen Pkw und leichten Nutzfahrzeugen bis 2030 um rund die Hälfte reduziert werden.

Für Lastwagen könnte das Verbrenner-Aus ab 2040 kommen. Als Zwischenziele schlägt die Kommission vor, dass sich der CO2-Ausstoß von schweren Nutzfahrzeugen bis 2030 um 45 Prozent und bis 2035 um 65 Prozent verringern soll. 2019 hatte sich die EU erstmals darauf geeinigt, dass verbindlich vorgeschrieben wird, wie viel CO2 schwere Nutzfahrzeuge verursachen dürfen.

„Im Jahr 2050 müssen fast alle Fahrzeuge auf unseren Straßen emissionsfrei sein“, sagte Klimakommissar Frans Timmermans. Bis 2050 will die EU klimaneutral werden – also nur noch CO2 auszustoßen, das auch wieder gebunden werden kann.

Der Ausbau der Strom-Ladesäulen in der Stadt wie an den Autobahnen geht noch immer viel zu langsam voran. | Foto: Stadtgemeinde Frohnleiten
  • Der Ausbau der Strom-Ladesäulen in der Stadt wie an den Autobahnen geht noch immer viel zu langsam voran.
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Klimavorgaben hätten technologieoffen sein müssen

Laut Kritikern müsste Brüssel die Klimavorgaben technologieoffen festlegen. Es ist noch unklar, ob in absehbarer Zeit überhaupt ausreichend grüner Strom für die Mobilitätswende zur Verfügung steht. Ein Elektroauto mit Strom aus fossilen Quellen zu fahren, nützt niemandem. Der Ausbau der Strom-Ladesäulen in der Stadt wie an den Autobahnen geht noch immer viel zu langsam voran. Außerdem sind E-Fuels, synthetisch hergestellte klimaneutrale Treibstoffe, als Alternative zum Stromantrieb noch nicht wirklich attraktiv – das kann sich ändern. 

Was das für Autofahrer bedeutet

Die Neuregelung zum Klimaschutz gilt für Pkw und leichte Nutzfahrzeuge (nicht für Lastwagen), die ab 2035 zugelassen werden. Bereits zugelassene Fahrzeuge sind von dem Vorhaben nicht betroffen. Wer also 2034 noch einen neuen Benziner oder Diesel anmeldet, kann ihn weiterhin und, nach absehbarer Rechtslage, unbegrenzt lange fahren.

Wie sich die Entscheidung auf die Preise für gebrauchte Verbrenner auswirkt, hängt von vielen Faktoren ab. Ein generelles Verkaufsverbot für gebrauchte Autos mit Verbrennungsmotor ist nicht vorgesehen. 

Ist der nächste Schritt ein Fahrverbot für Verbrenner? Davon ist nicht auszugehen. Pläne, Autos mit Verbrennungsmotor komplett von Straßen zu verbannen, sind bislang nicht im Gespräch. Allerdings könnte ein Verkaufsverbot für klassische Benziner und Diesel einen großen Einfluss auf die Verbreitung dieser Fahrzeuge haben- bis diese von selbst verschwinden. Die EU-Kommission geht davon aus, dass Pkw im Durchschnitt rund 15 Jahre lang auf europäischen Straßen unterwegs sind, die letzten Verbrenner also etwa bis 2050 – dem Jahr, ab dem laut einem EU-Gesetz Europa klimaneutral sein soll. 

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Neue Benzin- und Diesel-Autos, die Klimagase ausstoßen, dürfen ab 2035 nicht mehr verkauft werden. | Foto: Baumgartner/BRS
Der Ausbau der Strom-Ladesäulen in der Stadt wie an den Autobahnen geht noch immer viel zu langsam voran. | Foto: Stadtgemeinde Frohnleiten
Das Ende für Benziner und Diesel in Europa ist absehbar.

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