Wegen Verwahrlosung
13.000 Kinder müssen Eltern abgenommen werden

Erschreckende Fakten, die jetzt SOS Kinderdorf ans Licht bringen: Demnach sind die Zahlen der Kinderabnahmen in Österreich gestiegen. Insgesamt sind es rund 13.000 Kinder und Jugendliche, die nicht in ihrem Zuhause aufwachsen können. Der häufigste Grund dafür: Überforderung der Eltern.  | Foto: Symbolfoto, Pixabay
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  • Erschreckende Fakten, die jetzt SOS Kinderdorf ans Licht bringen: Demnach sind die Zahlen der Kinderabnahmen in Österreich gestiegen. Insgesamt sind es rund 13.000 Kinder und Jugendliche, die nicht in ihrem Zuhause aufwachsen können. Der häufigste Grund dafür: Überforderung der Eltern.
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Erschreckende Fakten, die jetzt SOS Kinderdorf ans Licht bringt: Demnach sind die Zahlen der Kindesabnahmen in Österreich gestiegen. Insgesamt sind es rund 13.000 Kinder und Jugendliche, die nicht in ihrem Zuhause aufwachsen können. Der häufigste Grund dafür: Überforderung der Eltern. 

ÖSTERREICH. Laut SOS Kinderdorf könnte die Kindesabnahme reduziert werden. Man müsse die Eltern besser unterstützen.  Auch die Kinder- und Jugendanwaltschaft spricht sich dafür aus. 13.000 Kinder seien es jährlich österreichweit, 4000 davon alleine in Wien. "Das ist eine untragbar hohe Zahl", so Clemens Klingan, Geschäftsführer von SOS-Kinderdorf  gegenüber Ö1. Und er führte weiter aus, dass der Großteil der Kindesabnahmen nicht wegen Gewalt oder sexuellen Übergriffen erfolge, sondern wegen Vernachlässigung der Kinder, weil die Eltern überfordert seien.

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Überforderte Eltern schaffen Alltag mit Kindern nicht

Kinder- und Jugendanwältin Dunja Gharwal führt weiter aus, warum Eltern heutzutage so überfordert sind, dass sie ihre Kinder vernachlässigen. "Ihre alltägliche Belastung ist zu hoch, die Eltern sind dermaßen damit beschäftigt, das tägliche Überleben zu sichern, dass sie es nicht schaffen, sich um ihre Kinder entsprechend zu kümmern und ihnen noch nicht einmal Grundkompetenzen beibringen können." Weiter meint Gharwal, das eine Betreuung der Eltern nicht 'alle heiligen Zeiten' stattfinden dürfe, sondern regelmäßig erfolgen müsse.

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"Müssen Elternarbeit leisten"

In Wien gibt es ein Team für Elternarbeit und ein 'Mutter-Kind-Wohnen', wo Eltern gecoacht werden und Sachen geübt werden, wie Kochen oder den Tagesablauf regeln, etwa das rechtzeitige Aufstehen in der Früh, damit die Kinder pünktlich in die Schule oder der Kindergarten kommen. Diese Modell sei extremst erfolgreich, weil danach etwa zwei Drittel der Familien zusammenbleiben können. Weiter zeige eine Studie aus 2018, dass vier von zehn Kindern, die fremdbetreut waren, wieder in ihre Familie zurückkehren können. Und das nur deswegen, weil man mit den Eltern gearbeitet habe.

"Ihre alltägliche Belastung ist zu hoch, die Eltern sind dermaßen damit beschäftigt, das tägliche Überleben zu sichern, dass sie es nicht schaffen, sich um ihre Kinder entsprechend zu kümmern und ihnen noch nicht einmal Grundkompetenzen beibringen können", so die Kinder- und Jugendanwältin Dunja Gharwal. | Foto: Symbolfoto/Pixabay
  • "Ihre alltägliche Belastung ist zu hoch, die Eltern sind dermaßen damit beschäftigt, das tägliche Überleben zu sichern, dass sie es nicht schaffen, sich um ihre Kinder entsprechend zu kümmern und ihnen noch nicht einmal Grundkompetenzen beibringen können", so die Kinder- und Jugendanwältin Dunja Gharwal.
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Hohe Rückführungsquote

Die Experten sind sich einig, dass es für zwei von drei Kinder möglich wäre, dass sich ihre Eltern wieder erfolgreich um sie kümmern können. Dazu wäre aber eine Investition in Betreuung und Coaching in der Höhe von 25 Millionen Euro jährlich nötig. Betrachte man die außerordentlich hohen Kosten, die 'betreutes Wohnen' für Kinder ausmache, würde sich die Investition rentieren.


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"Ihre alltägliche Belastung ist zu hoch, die Eltern sind dermaßen damit beschäftigt, das tägliche Überleben zu sichern, dass sie es nicht schaffen, sich um ihre Kinder entsprechend zu kümmern und ihnen noch nicht einmal Grundkompetenzen beibringen können", so die Kinder- und Jugendanwältin Dunja Gharwal. | Foto: Symbolfoto/Pixabay

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