Reger Familiennachzug
Asylsuchende sind großteils Kinder unter sieben

Die Asylanträge gehen zurück, während der Familiennachzug wächst. | Foto: stock.adobe.com/avlo Vakhrushev
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Ein Vorschlag des AMS-Chef Johannes Kopf einer "Sozialhilfe-Auflage" zur besseren Verteilung Geflüchteter lehnte Grüne-Sozialminister Johannes Rauch ab. Die Zahl der Asylanträge sinkt zwar, die Anträge auf Familiennachzug erreichten im Dezember 2023 allerdings einen Höhepunkt. Den größten Anteil machen Kinder bis sieben Jahre aus.

ÖSTERREICH. In den ersten drei Monaten des Jahres machten Kinder bis sieben Jahre ein Drittel der Asylanträge aus. Etwas mehr als die Hälfte der Antragsstellenden ist minderjährig. Auch der Anteil an Frauen, die Asyl suchten, stieg drastisch an. Die Asylanträge gingen laut Zahlen der APA insgesamt jedoch zurück. 6.922 Mal wurde im ersten Quartal Asyl angesucht. Das waren um ein Drittel weniger als im selben Zeitraum des Vorjahres. 

Syrer stellen meisten Anträge

Der Familiennachzug hat spürbare Auswirkungen. So wurden 3.649 Ansuchen von Unter-18-Jährigen gestellt. 3.273 kamen von Volljährigen. Der Anteil weiblicher Antragsstellerin betrug 46 Prozent von Jänner bis März 2024. Im Vergleichszeitraum 2023 machten sie nur 24 Prozent aus.

Die mit Abstand meisten Anträge werden von Menschen aus Syrien gestellt. Auf sie entfielen 4.335 Anträge. Darauf folgten Afghaninnen und Afghanen mit 665. Im Schnitt bekommen 30 Prozent der syrischen Antragsstellenden einen negativen Bescheid und 39 Prozent der Afghaninnen und Afghanen.

Wien kämpft mit Familiennachzug

Bei Asylanträgen im Familienverfahren gab es im ersten Quartal 3.783 positive Prognosen, die in der Regel zum Erhalt des Schutzstatus führen. 3.503 davon gehen auf Personen aus Syrien zurück. 5.330 der Asylsuchenden Syrerinnen und Syrer erhielten von Jänner bis März Asyl oder subsidiären Schutz. Rechnet man den humanitären Aufenthalt dazu, gab es 7.500 positive Entscheidungen.

Besonders in Wien ist die Zahl der Familiennachzüge hoch, was zu Herausforderungen im schulischen Bereich führt. Erst am Wochenende hatte AMS-Chef Johannes Kopf sich dafür ausgesprochen, dass Mindestsicherung nur dort bezogen werden darf, wo auch das Asylverfahren läuft. Sozialminister Rauch lehnte das ab und plädierte für einen verbesserten Arbeitsmarktzugang und eine bundesweit einheitliche Mindestsicherung, um die Verteilung gerechter zu gestalten. 

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Die Asylanträge gehen zurück, während der Familiennachzug wächst. | Foto: stock.adobe.com/avlo Vakhrushev
Kinder unter sieben Jahren die größte Gruppe unter Asylsuchenden. | Foto: pixabay

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