Bessere Entlohung
Besoldungsreform für öffentlichen Dienst in Arbeit

Vizekanzler Werner Kogler plant eine weitreichende Reform der Besoldung für neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Bundesdienst. Aktuell finden Gespräche auf Beamtenebene statt, wie aus dem Kogler-Ressort verlautbart wurde. | Foto: Roland Ferrigato
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  • Vizekanzler Werner Kogler plant eine weitreichende Reform der Besoldung für neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Bundesdienst. Aktuell finden Gespräche auf Beamtenebene statt, wie aus dem Kogler-Ressort verlautbart wurde.
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Wie das Ministerium für öffentlichen Dienst am Freitag gegenüber MeinBezirk.at bestätigte, arbeitet es derzeit intensiv an einer weitreichenden Reform der Besoldung für neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Bundesdienst. Aktuell finden Gespräche auf Beamtenebene statt, wie aus dem Kogler-Ressort verlautbart wurde.

ÖSTERREICH. Die geplante Reform hat das Ziel, das Entlohnungssystem für sowohl Vertragsbedienstete als auch Beamte grundlegend zu modernisieren und zu verbessern. Ein zentraler Aspekt dieser Reform ist die deutliche Erhöhung der Einstiegsgehälter und die Zusammenführung verschiedener Berufsgruppen in einem einheitlichen Gehaltsschema, hieß es aus dem Ministerium von Vizekanzler Werner Kogler.

Angleichung der Gehaltsstrukturen 

Gemäß den Plänen des Ministeriums sollen sowohl neu eingestellte als auch bereits beschäftigte Mitarbeiter:innen von einer Angleichung der Gehaltsstrukturen profitieren können. Bestehende Bundesdienstmitarbeiterinnen und -mitarbeiter haben die Möglichkeit, entweder in das neue System zu wechseln oder im aktuellen System zu verbleiben, wodurch Verbesserungen für alle garantiert sind. Schätzungen zufolge könnten etwa 30.000 Personen von der Möglichkeit Gebrauch machen, in das neue System zu wechseln.

Junge Talente ansprechen

Die Erhöhung der Einstiegsgehälter soll insbesondere jungen Menschen zugutekommen, die am Beginn ihrer Karriere stehen und mit zusätzlichen finanziellen Belastungen wie Familienplanung oder Wohnungssuche konfrontiert sind. Durch eine Angleichung der Gehaltsstruktur möchte der öffentliche Dienst besonders junge Talente ansprechen. Es wird erwartet, dass etwa 15.000 bis 20.000 Personen, die in den nächsten fünf Jahren neu eingestellt werden, von diesem neuen System profitieren könnten.

Kurve abflachen

Die Hintergründe für diese Reform lassen sich bereits im Regierungsprogramm 2020 bis 2024 finden. Sowohl die ÖVP als auch die Grünen haben sich darauf geeinigt, ein einheitliches, modernes und durchlässiges Dienstrecht für alle neuen Bediensteten zu schaffen, wobei die Gehaltskurve abgeflacht wird, um höhere Einstiegsgehälter bei gleichbleibendem Lebensverdienst zu gewährleisten und die Mobilität zwischen öffentlichem Dienst und Privatwirtschaft zu verbessern.

Pensionierungswelle der Babyboomer

Angesichts der bevorstehenden Pensionierungswelle der Babyboomer-Generation steht die Bundesverwaltung vor der Herausforderung, viele Stellen in den nächsten Jahren neu besetzen zu müssen. Über 40.000 Personen in Exekutive und Militär werden in den nächsten fünf Jahren in den Ruhestand treten, während im Verwaltungsdienst etwa ein Viertel der Belegschaft ausscheidet.

Deshalb werden nicht nur Neueinsteigerinnen und Neueinsteiger, sondern auch Quereinsteiger für Führungs- und Expertinnenrollen sowie Spezialistinnen gesucht. Um qualifizierte Fachkräfte für eine Karriere im öffentlichen Dienst zu gewinnen, sei eine umfassende Besoldungsreform vonnöten, hieß es aus dem Ministerium von Minister Kogler. In Bezug auf die Wettbewerbsfähigkeit im Vergleich zur Privatwirtschaft hinkt das derzeitige Entlohnungssystem oft hinterher, da die Gehälter im Bundesdienst gelegentlich deutlich unter dem Marktstandard liegen.

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