Welttag der sozialen Gerechtigkeit
Caritas fordert Halbierung der Kinderarmut

In Österreich leben 57.000 Kinder in Haushalten die laut Statistik Austria als "erheblich materiell depriviert" gelten. | Foto: Pixabay
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Caritas-Präsident Landau erinnerte anlässlich des Welttags der sozialen Gerechtigkeit die Bundesregierung an ein Versprechen im Regierungsprogramm. 

ÖSTERREICH. Am 20. Februar ist der Welttag der sozialen Gerechtigkeit. Caritas-Präsident Michael Landau nutzte den Anlass, um die Bundesregierung aufzufordern, die Kinderarmut in Österreich zu halbieren. Er lud am Mittwoch Sozialminister Rudolf Anschober (Grüne) und Integrationsministerin Susanne Raab (ÖVP) in ein Lerncafe der katholischen Hilfsorganisation ein.

Laut Statistik Austria leben in Österreich immer noch 57.000 Kinder in Haushalten, die als "erheblich materiell depriviert" gelten. Sie können zumindest einen Teil der Güter und Bedürfnisse des alltäglichen Bedarfs nicht leisten, wie etwa ihre Wohnung zu beheizen oder unerwartete Ausgaben zu begleichen.  

"Armutscheck"

Im Regierungsprogramm steht, dass die Regierung diese Zahl halbieren will. Laut Sozialminister Rudolf Anschober habe es in den Regierungsverhandlungen einen Grundkonsens dazu gegeben, "die Ärmel hochzukrempeln", um "Schritt für Schritt dieses Ziel der Halbierung erreichen." Caritas-Präsident Landau forderte konkrete Maßnahmen dafür ein. So sollen alle Gesetze auf deren Sozialverträglichkeit überprüft werden. Ein sogenannter „Armutscheck“ soll sicherstellen, dass "durch künftige Verordnungen und Gesetze Kinderarmut sinken soll und nicht steigen darf", sagte der Präsident der Hilfsorganisation. Anschober begrüßte diese Forderung.

Mehr Spielraum für Bundesländer

Eine weitere Forderung betrifft die Sozialhilfe neu, auf die in Österreich 78.000 Kinder angewiesen sind. Der Präsident forderte die Bundesregierung auf, den Ländern Spielraum zu geben, um regionale Unterschiede wie etwa Wohnungspreise bei der Höhe der Sozialhilfeleistung berücksichtigen zu können. Anschober sah derzeit jedoch keine Mehrheit für eine Gesetzesänderung, sprach sich aber für mehr Handlungsspielraum für die Länder aus. 

Investitionen in die Bildung seien die beste Armutsprävention, so der Präsident der Caritas weiter. Ministerin Raab wies auf die Notwendigkeit hin, dass Kinder Deutsch lernen. Denn rund 60 Prozent der Kinder in Wiener Mittelschulen haben nicht Deutsch als Umgangssprache. Der grüne Sozialminister kündigte einen Nationalen Aktionsplan im Kampf gegen Armut an, der in den nächsten Wochen stattfinden soll. Auch die Zivilgesellschaft soll die Möglichkeit haben, daran teilzunehmen.

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