BVT-Affäre
Ex-Direktor Gridling kritisiert Bundeskanzler Nehammer
Mehr als fünf Jahre nach der Razzia des Bundesamtes für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung (BVT) am 28. Februar 2018, erhebt der ehemalige Direktor Peter Grindling seine Stimme. Und übt Kritik an Bundeskanzler Nehammer (ÖVP).
ÖSTERREICH. Die Razzia hat für maßgebliche Veränderungen des Staatsschutzes gesorgt. Grindling hat sich bis jetzt kaum dazu geäußert. Nun kritisiert er Nehammer, weil er im Mai 2018 in einer offiziellen Mitteilung die Durchsuchung als "selbstverständlich mit der Neuen Volkspartei abgestimmt und akkordiert" darstellte. Im ZIB2-Interview äußerte der frühere BVT-Direktor, dass er sich zu jener Zeit mehr Unterstützung gewünscht hätte.
Grindling betont, dass es heute offenkundig sei – gestützt auf zahlreiche Dokumente – dass es sich bei der Durchsuchung nicht um einen unbeabsichtigten Vorfall handelte. Vielmehr sei die FPÖ mit der Absicht angetreten, "aufzuräumen", während die ÖVP diese Aktion gewähren und die Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft (WKStA) sich von den Ereignissen treiben ließ. Diese Ansichten legte der ehemalige BVT-Direktor in einem Gespräch mit dem "Falter" dar.
Buch "Überraschungsangriff"
In seinem demnächst erscheinenden Buch mit dem Titel "Überraschungsangriff" geht Gridling ausführlicher auf die Geschehnisse im Zusammenhang mit der Durchsuchung ein. Er beschreibt das Buch als einen Weg, um die Arbeit der Mitarbeiter des BVT in einem angemessenen Licht zu präsentieren. Damals sei ein Eindruck entstanden, dass die Behörde von Korruption durchzogen sei, und dieser Eindruck habe sich bis heute ungeprüft gehalten.
Das könnte dich auch interessieren:
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.