Coronavirus
Experten befürchten Verdoppelung bei Intensivpatienten

- 60 Betten in den Intensivstationen sind belegt. Innerhalb 14 Tagen droht eine Verdoppelung.
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Laut Covid-Prognosekonsortium wird ein signifikanter Anstieg an Intensivpatienten auf deutlich über 100 binnen kommenden zwei Wochen erwartet. Auf den Normalstationen wird ebenfalls mit einem Plus an Covid-19-Erkrankten gerechnet.
ÖSTERREICH. Innerhalb 14 Tagen soll sich die Zahl der Covid-Patienten auf Intensivstationen verdoppeln, befürchten Experten des Covid-Prognosekonsortium. Am Mittwoch mussten in den österreichischen Spitälern 59 an Covid-19 Erkrankte intensivmedizinisch betreut werden, in exakt zwei Wochen werden es der aktuellen Einschätzung zufolge bereits 118 sein. In einem Worst-Case-Szenario könnten am 1. September sogar 151 Covid-Patienten intensivbedürftig sein.
Auch auf den Normalstationen, wo am Mittwoch 234 Corona-Patienten behandelt wurden, dürfte die Zahl der Covid-19-Erkrankten deutlich steigen. Das Covid-Prognosekonsortium rechnet mit 404 Patienten am 1. September, im schlimmsten Fall könnten es deutlich über 500 sein.

- Einige Bundesländer wünschen sich bundesweite Zutrittsverbote für Ungeimpfte in Freizeit- und Sportstätten.
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Was die Infektionszahlen betrifft, wo am Mittwoch mit 1.221 neuen Fällen binnen 24 Stunden der höchste Wert seit Anfang Mai erreicht wurde, gehen die aktuellen Prognosen von einem weiteren Anstieg aus. 1.400 Neuinfektionen könnten es bereits nächsten Mittwoch werden. Am 25. August wird für Österreich eine Sieben-Tages-Inzidenz von 96 Fällen je 100.000 Einwohner erwartet, am Mittwochnachmittag wurden vom AGES-Dashboard 73,8 ausgewiesen. Die Entwicklung in den einzelnen Bundesländern wird sich dabei weiter unterschiedlich gestalten. Im Burgenland dürfte am kommenden Mittwoch die Sieben-Tages-Inzidenz bei 53 liegen, in Wien dagegen bei 129. Aktuell ist sie im Burgenland mit 46,3 österreichweit am niedrigsten, am anderen Ende liegt die Bundeshauptstadt mit 98,1.
Mückstein: Beschränkungen für Ungeimpfte denkbar
Trotz des erwarteten Anstiegs der Neuinfektionen werden die bereits gültigen Corona-Regeln verlängert, aber nicht verschärft. Die Bestimmungen zu Veranstaltungen und Zusammenkünften werden um vier Wochen (bis 17. September), alle anderen Vorgaben bis Ende September ausgedehnt- mehr Infos hier.
Am Sonntag hatte Mückstein zur vom Wiener Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ) vorgebrachten Forderung einer 1G-Regel in bestimmten Bereichen noch gemeint, die Diskussion komme "zu früh". In der ORF-"Zeit im Bild" am Dienstag sagte Mückstein nun, für ihn sei eine solche "1G"-Regel ab Oktober vorstellbar: "Ich glaube, dass vor einer zunehmend prekärer werdenden Lage im Herbst wir über 1G reden müssen - und ich kann mir das im Oktober durchaus vorstellen." Zuerst müsse aber jeder die Gelegenheit gehabt haben, sich impfen zu lassen. Am Sonntag hatte der Wiener Gesundheitsstadtrat Zutrittsverbote für Ungeimpfte in Freizeit- und Sportstätten vorgeschlagen. Unterstützung kam aus der Ärztekammer, die anderen Bundesländer sprachen sich für eine bundesweite Lösung aus.


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