WWF
Flächenfraß – Regierung zum Handeln aufgefordert
Im Schnitt der letzten drei Jahre sind pro Tag 11,5 Hektar an produktivem Boden verloren gegangen. Das soll sich ändern.
ÖSTERREICH. Die Landesumweltreferenten-Konferenz hat am Freitag laut WWF-Informationen in einer Resolution die Bundesregierung aufgefordert, eine "verbindliche Zielsetzung zum Flächenverbrauch festzulegen" und weitere Bodenschutz-Maßnahmen zu setzen. In die Pflicht genommen werden im Beschluss-Text allen voran Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) als Vorsitzender der Österreichischen Raumordnungskonferenz und Landwirtschaftsministerin Elisabeth Köstinger (ÖVP).
WWF fordert Bodenschutzvertrag
"Dass die Bundesländer sich gemeinsam für verbindliche Maßnahmen aussprechen, ist ein wichtiger erster Schritt. Jetzt braucht es darauf aufbauend einen Bodenschutzvertrag für ganz Österreich, damit das Kompetenz-Wirrwarr ein Ende hat und die Zuständigen auf allen Ebenen ihre Verantwortung wahrnehmen", fordert Maria Schachinger, Bodenschutzsprecherin des WWF Österreich. Die Naturschutz-Organisation ruft den Bundeskanzler auf, als nächsten Schritt rasch einen Bodenschutz-Gipfel von Bund, Ländern und Gemeinden einzuberufen, um die notwendigen Maßnahmen in die Wege zu leiten.
15-Punkte-Plan
Erst am Donnerstag waren neue Zahlen des Umweltbundesamts veröffentlicht worden, wonach auch im Corona-Jahr 2020 der selbst gesteckte Zielwert von maximal 2,5 Hektar Bodenverbrauch pro Tag um mehr als das Vierfache überschritten wurde. "Im Schnitt verbauen wir noch immer jeden Tag 11,5 Hektar Boden. Jetzt müssen wir für einen naturverträglichen Neustart nach der Corona-Krise sorgen. Der völlig aus dem Ruder geratene Flächenfraß muss gestoppt werden", sagt Maria Schachinger.
Im Zuge eines 15-Punkte-Plans fordert der WWF daher einen Bodenschutzvertrag von Bund, Ländern und Gemeinden, um den Flächenfraß bis 2030 auf maximal einen Hektar pro Tag zu reduzieren. Besonders wichtig sind die Ökologisierung der Raumordnung und des Steuersystems sowie eine große Naturschutz-Offensive.
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