Wählerstromanalyse Vorarlberg
FPÖ-Wähler blieben zu Hause oder wanderten zur ÖVP
Die erste Landtagswahl nach der Nationalratswahl ist geschlagen: Vier Parteien verzeichnen ein Plus. Für die FPÖ ist auch die Wahl in Vorarlberg ein Debakel.
ÖSTERREICH. Nur zwei Wochen nach der Nationalratswahl hat Vorarlberg gewählt. Die Wählerstromanalyse des Wahlforschungsinstituts Sora zeigt: Die ÖVP legt zu und kann mehr als acht von zehn Wählern (82 Prozent) der Wahlen im Jahr 2014 wieder für sich gewinnen. Die Zugewinne der ÖVP kommen mit 7.000 Stimmen von der FPÖ. Sie verpasst damit aber die absolute Mandatsmehrheit.
Die FPÖ hingegen verliert jeden vierten Wähler an die Nichtwahl –Sie kann nur 47 Prozent ihrer Wähler von 2014 wieder mobilisieren. Weitere 7.000 Stimmen gehen an die ÖVP verloren, 2.000 an die sonstigen Parteien.
Grüne auf Platz zwei
Die Grünen sind erstmals zweitstärkste Kraft in einem Landtag. Sie können zwei Drittel ihrer Wähler aus dem Jahr 2014 mobilisieren. Die Zugewinne kommen mit 6.000 Stimmen vor allem von ehemaligen Nichtwählern und Personen, die 2014 noch nicht wahlberechtigt waren. Weitere 1.000 Stimmen kommen von der ÖVP dazu. Die Partei schafft damit ihr bestes Vorarlberg-Ergebnis seit Bestehen und überholt die FPÖ.
Die SPÖ gewinnt 74 Prozent ihrer Wähler von 2014 erneut und legt geringfügig dazu. Ein Zugewinn von 2.000 Stimmen kommt von den Nichtwählern.
Die NEOS können 53 Prozent ihrer Wähler der letzten Landtagswahl im Jahr 2014 erneut überzeugen. Sie gewinnen je 2.000 Stimmen von Grünen und Nichtwählern hinzu, an die sie im Gegenzug nur je 1.000 Stimmen verlieren.
Neuauflage von Schwarz-Grün
Landeshauptmann Markus Wallner (ÖVP) betont im Ö1-Morgenjournal, dass die Bevölkerung der bisherigen Regierung Schwarz-Grün ein großes Vertrauen ausgesprochen habe. „Der Vertrauenszuwachs für die Regierung hat insgesamt zugenommen. Ich glaube, da kann man einen gewissen Wählerwillen erkennen", so Wallner. Die Chancen für eine Neuauflage von Schwarz-Grün ständen nicht schlecht. Am Dienstag lädt Wallner alle Parteien zu einer Sondierungsrunde ein.
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