Bundespräsidentschaftswahl 2022
Für Van der Bellen könnte es eng werden
Am Sonntag, 9. Oktober, finden sich Millionen Österreicherinnen und Österreicher an den Wahlurnen ein. Aktuell liegt der amtierende Bundespräsident Alexander Van der Bellen laut Umfrage vorne mit 51 Prozent, gefolgt von FPÖ-Kandidat Walter Rosenkranz mit elf Prozent.
ÖSTERREICH. Die Wahlbeteiligung dürfte am kommenden Sonntag bei der Bundespräsidentschaftswahl bei 72 Prozent liegen. Das ergibt eine aktuelle Umfrage des Marktforschungsinstitut "Market". Diese Zahl sei aber eher optimistisch, denn beispielsweise bei der Wiederwahl Heinz Fischers im Jahr 2010 lag die Wahlbeteiligung gerade einmal bei 53,6 Prozent. Der Anteil jener, die noch unentschlossen sind, dürfte elf Prozent der Wählerinnen- und Wählerschaft ausmachen.
Van der Bellen bei knapp 51 Prozent
Von den 817 Personen, die im August zu ihren Präferenzen bei der Bundespräsidentschaftswahl befragt wurden, wollten 67 Prozent ganz sicher am Wahlsonntag ihre Stimme abgeben. Die aktuellsten Daten lassen auf 72 Prozent Wahlbeteiligung schließen.
Während sich Tassilo Wallentin, Walter Rosenkranz, Gerald Grosz und Michael Brunner (MFG) aufgrund vieler Ähnlichkeiten die Stimmen von rechts-orientierten Wählerinnen und Wählern teilen werden, gibt es für die eher linken Sympathisantinnen und Sympathisanten die Qual der Wahl zwischen Alexander Van der Bellen und Dominik Wlazny (Bierpartei).
Elf Prozent noch unschlüssig
Die Rohzahlen des Market-Instituts zeichnen ein recht deutliches Bild: Dem zufolge erreicht Van der Bellen die knappe Mehrheit mit 51 Prozent. Der bekannte Waldviertler-Schuhmacher Heini Staudinger dürfte auf eher unbedeutende zwei Prozent kommen. MFG-Kandidat Brunner und Ex-BZÖ-Politiker Grosz dürften jeweils vier, Wlazny zehn und Krone-Kolumnist Wallentin sieben Prozent erreichen. Elf Prozent sind sich noch nicht sicher neben welchem Namen sie ihr Kreuz setzen werden.
Rosenkranz kann die FPÖ-Präferentinnen und Präferenten nicht ganz abholen und kann mit 16 bis 18 Prozent rechnen. Zum Vergleich: Die Freiheitlichen könnten laut aktuellen Daten bei einer Nationalratswahl ungefähr 22 Prozent erreichen. Es bleibt also offen, ob es zu einer Stichwahl kommen wird.
Ältere Menschen gehen eher zur Wahl
Bei der Wahlbeteiligung zeigt sich, dass vor allem jene Wählerschaft im Alter von 50 Jahren und älter am ehesten zur Wahl geht. Aus dieser Altersgruppe wollen fast 80 Prozent am Sonntag ihren Favoriten wählen. Von den 30- bis 49-Jährigen sind es immerhin 70 Prozent und 62 Prozent der 16- bis 29-Jährigen, die ganz sicher wählen gehen werden. Bei Letzteren ist der Anteil an Unentschlossenen am größten mit zwölf Prozent.
Entscheidend ist, dass alle, die dürfen zur Wahl gehen und sich nicht in falscher Sicherheit wägen. Das könnte insbesondere Van der Bellen zum Verhängnis werden, wenn sich die Österreicherinnen und Österreicher nicht mobilisieren lassen, da sie ohnehin von seinem Sieg ohne ihr Mitwirken ausgehen.
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