KV-Verhandlungen holzverarbeitende Industrie
Gewerkschaft sieht Arbeitgeberseite auf dem „Holzweg“
Die Gewerkschaften GPA und Bau-Holz machten am Mittwoch ihrem Ärger rund um die Kollektivvertragsverhandlungen mit den Arbeitgebern in der holzverarbeitenden Industrie Luft.
ÖSTERREICH. Am Mittwoch versammelten sich Betriebsräte aus 150 Betrieben der holzverarbeitenden Industrie vor dem Haus der Industrie in Wien, um für faire Lohn- und Gehaltserhöhungen Druck zu machen.
Keine Lohnerhöhung trotz guter Auftragslage
"Trotz guter Auftragslage haben die Arbeitgeber in den bislang zwei Verhandlungsrunden kein Angebot vorgelegt", teilte der ÖGB in einer Aussendung mit. Die Verhandlungen stünden deshalb de facto bei Null. Das sei für die 25.000 Beschäftigten der Branche sowie die verhandelnden Gewerkschaften Bau-Holz (GBH) und GPA unzumutbar. „Faire Entlohnung und ein bisschen mehr Freizeit, das wird wohl nicht zu viel verlangt sein!“, fordert auch ÖGB-Präsident Wolfgang Katzian, der sich mit den Betriebsräten solidarisch zeigt.
GBH-Bundesvorsitzender Josef Muchitsch appellierte an die Arbeitegber: „Die Auftragslage in den holzverarbeitenden Industrien liegt österreichweit im Spitzenfeld. Keine Woche vergeht, in der es keine Jubelmeldung über ein hervorragendes Wachstum gibt". Die wirtschaftlichen Nachteile der Branche in der Corona-Krise seien wesentlich schwächer gewesen, als befürchtet und die Aufträge kaum abgearbeitet werden. "So gut wie jetzt ging es der Industrie schon lange nicht mehr. Die Beschäftigten leisten auch während der Corona-Krise und unter erschwerten Bedingungen hervorragende Arbeit. Das muss den Beschäftigten jetzt in Form einer fairen Lohnerhöhung und mit mehr Freizeit abgegolten werden", fordert Muchitsch.
Nächste Verhandlungsrunde am 10. Mai
"Es muss doch möglich sein, bis zur nächsten Verhandlungsrunde am 10. Mai endlich ein respektvolles Angebot vorzulegen", appellierte auch Georg Grundei, Verhandlungsleiter der Gewerkschaft GPA. Die Gewerkschaft kündigt an, dass anderenfalls nächste Schritte nicht mehr öffentlich, sondern direkt in den Betrieben stattfinden würden. "Dort würden wir die Beschäftigten persönlich über die Vorgehensweise und geringe Wertschätzung der Arbeitgeber informieren", so Grundei abschließend.
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