40.000 Teilnehmer
Innenminister zieht Bilanz zu riesiger Corona-Demo
40.000 Corona-Demonstranten zogen am Samstag durch die Wiener Innenstadt. Laut Innenminister Karl Nehammer (ÖVP) gab es Festnahmen.
WIEN. Am Samstag hatten mehrere Corona-Demos die Innenstadt lahmgelegt. 40.000 Demonstranten, 400 Anzeigen, sechs Festnahmen, 12 Anzeigen nach dem NS-Verbotsgesetz und 1.300 Polizeibeamte im Einsatz. Das ist die Bilanz, die Innenminister Karl Nehammer (ÖVP) am Sonntag zog.
Im Vorfeld der Demo hätte es Morddrohungen gegen Bundeskanzler Alexander Schallenberg (ÖVP) und Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein (Grüne) gegeben, so Nehammer. Rechtsextreme würden laut dem Minister versuchen, Corona-Demonstrationen zu kapern. Einige Menschen hätten die Corona-Maßnahmen mit den Gräueltaten des Nazi-Regimes vergleichen. Das sei "inakzeptabel", so der Minister.
"Gottseidank" habe es "keine wirklichen Gewaltexzesse" gegeben, sagte der Wiener Polizei-Vizepräsident Franz Eigner. Doch es gab einige Zwischenfälle. Einem Polizisten wurde etwa eine unbekannte Flüssigkeit ins Gesicht gesprüht. Einem Kollegen versuchten offenbar Demonstranten, die Dienstwaffe zu entreißen. Besonders bedenklich: Es wurde versucht, den Piloten eines Polizeihubschraubers mit einem Laserpointer zu blenden. "Stellen Sie sich einmal vor, was passiert wäre, wenn der über der Versammlung abstürzt", so Eigner.
Beschimpfungen und Prügel
Wie berichtet, wurde in sozialen Medien über schockierende Vorfälle am Rande der Demo berichtet. "Du schwules, geimpften Oaschloch", habe ein Mann einen jungen Mann am Praterstern angebrüllt, berichtet die Journalistin Anna Thalhammer auf Twitter. Dann habe er auf sein Opfer eingeprügelt. "Wegen solchen Typen wird man seiner Freiheit beraubt. Wir sind nicht das Problem", so Thalhammer. Bini Guttmann, Präsident der European Union of Jewish Students, schrieb auf Twitter, dass jüdische Personen von Demonstranten mit "Wo sind die Gaskammern wenn man sie braucht" im zweiten Bezirk angepöbelt und bedroht worden seien.
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