Konflikt
Israel-Fahne am Kanzleramt: Erdogan "verflucht" Österreich

- Das Bundeskanzleramt in Wien hisste aus Solidarität die Israel-Fahne.
- Foto: Andy Wenzel / BKA / Montage
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Der Konflikt zwischen Israel und der palästinensischen Hamas erfasst auch die österreichische Politik. Regierungsmitglieder solidarisieren sich mit Israel – dem türkischen Präsidenten Erdogan passt das gar nicht.
ÖSTERREICH. Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan fühlt sich offenbar provoziert. "Ich verfluche den österreichischen Staat. Er will wohl, dass die Muslime den Preis dafür zahlen, dass er die Juden einem Genozid unterzogen hat", sagte er am Montagabend an Innenminister Karl Nehammer (ÖVP) gerichtet. Dieser hatte Erdogan zum Wochenstart als "Brandstifter" im Konflikt zwischen Israel und der palästinensischen Hamas bezeichnet.
Solidarität
Die internationalen Verstimmungen hatten bereits am vergangenen Freitag begonnen. Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) und Außenminister Alexander Schallenberg (ebenfalls ÖVP) hatten die Angriffe aus Gaza auf Israel verurteilt – und die Israel-Fahne auf dem Bundeskanzleramt und dem Außenministerium gehisst.
Es sollte ein Zeichen der Solidarität sein. Schallenberg sprach von einer "konsequenten Haltung Österreichs gegenüber dem Terror". Die radikalislamische Hamas feuert seit Tagen Raketen auf israelisches Territorium, das Militär Israels schlägt mit eigenen Angriffen zurück.
"Innenpolitisches Kalkül"
Wie Nachrichtenagenturen schreiben, hat sich das türkische Außenministerium zudem mit einem Statement zu den Aussagen Nehammers geäußert: "Wir lehnen die unbegründeten Aussagen des österreichischen Innenministers zu unserem Land und unserem Präsidenten im Zusammenhang mit den Protesten in Wien gegen die Gräueltaten Israels ab und verurteilen sie. Wir rufen die österreichischen Behörden dazu auf, diesen antitürkischen Erklärungen ein Ende zu setzen, die sich aus rein innenpolitischem Kalkül ergeben und die türkisch-österreichischen Beziehungen schädigen."
Der Innenminister hatte am Montag erklärt, es gebe Hinweise darauf, dass die Türkei Einfluss auf die Krawalle im vergangenen Jahr in Wien-Favoriten hatte.

- Der Auslöser für die Krawalle in Wien war damals eine Demonstration zu Frauenrechten und Kurdistan.
- Foto: Stella Witt
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