Kampf gegen Antisemitismus
Neue Maßnahmen an Schulen präsentiert

Bildungsminister Martin Polaschek (ÖVP) und Verfassungsministerin Karoline Edtstadler (ÖVP) haben am Mittwoch nach dem Ministerrat Maßnahmen im Bildungsbereich gegen Antisemitismus vorgestellt. | Foto: BKA/Wenzel
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Bildungsminister Martin Polaschek (ÖVP) hat am Mittwoch gemeinsam mit Verfassungsministerin Karoline Edtstadler (ÖVP) Maßnahmen im Bildungsbereich gegen Antisemitismus angekündigt. Sowohl Lehrkräfte als auch Schülerinnen und Schüler sollen davon profitieren und künftig stärker sensibilisiert werden.

ÖSTERREICH. Bereits im Jänner 2021 verabschiedete die österreichische Bundesregierung eine nationale Strategie zur Bekämpfung von Antisemitismus. Mehrere der vorgesehenen Maßnahmen betreffen den Bildungsbereich. Der zuständige Minister Martin Polaschek legte nun ein Strategiepapier vor. Darin werden unter dem Titel "Prävention von Antisemitismus durch Bildung" konkrete Vorschläge und Empfehlungen an die gesamte Bildungsverwaltung geliefert.

Im Anschluss an den Ministerrat am Mittwoch mahnte Polaschek: "Wir dürfen unsere Augen vor der Gefahr des Antisemitismus nicht verschließen". Es gehe um die Bewusstseinsbildung und darum, aktiv etwas gegen Antisemitismus zu unternehmen. 

Weiterbildung und überarbeite Schulbücher

Konkret sollen künftig u. a. Weiterbildungen vermitteln, wie Lehrkräfte auf etwaige antisemitische Vorfälle reagieren, "ohne zu skandalisieren", erklärte der Bildungsminister. Zudem würden Schulbücher überarbeitet werden. Für Schülerinnen und Schüler, denen es nicht möglich ist, im Verlauf ihrer Schullaufbahn eine Gedenkstätte zu besuchen, verwies Polaschek auf interaktive Möglichkeiten im Netz.

Indessen unterstrich Verfassungsministerin Karoline Edtstadler (ÖVP) ihren bereits in der Vergangenheit geäußerten Wunsch, wonach jede Schülerin und jeder Schüler einmal eine KZ-Gedenkstätte besuchen sollte. Sie will Lehrkräften die Wichtigkeit eines solchen Besuchs vermitteln, zudem das Vorhaben finanziell unterstützen. Österreich sieht sie im Bildungsbereich gar als einen "Vorreiter im Kampf gegen Antisemitismus".

"Antisemitismus richtet sich gegen uns alle" 

Antisemitismus müsse immer wirksam bekämpft werden, "egal ob am Stammtisch, im Fußballstadion, in den sozialen Medien oder eben in der Schule", erklärte Oskar Deutsch, Präsident der Israelitischen Kultusgemeinde Wien (IKG). Und: Antisemitismus richte sich nicht nur gegen das Judentum, sondern auch gegen die "offene, demokratische Gesellschaft" sowie "die Grundfeste Österreichs und Europas und somit gegen uns alle", so Deutsch abschließend.

Trauriger Rekord

Im Jahr 2021 wurden 965 antisemitische Vorfälle an die Meldestelle der Israelitischen Kultusgemeinde Wien (IKG) gemeldet. Dies entspricht im Vergleich zum Vorjahr mit 585 Vorfällen einem Anstieg um 65 Prozent und somit der höchsten erfassten Anzahl seit Beginn der Dokumentation vor 20 Jahren.

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