"Armutszeugnis"
Österreich rutscht auf Gleichstellungsindex 26 Plätze ab

Österreich ist in der Gleichstellung zwischen Männern und Frauen auf Rang 47 unter 146 Ländern abgestürzt.  | Foto: panthermedia/Goodluz
3Bilder
  • Österreich ist in der Gleichstellung zwischen Männern und Frauen auf Rang 47 unter 146 Ländern abgestürzt.
  • Foto: panthermedia/Goodluz
  • hochgeladen von Judith Kunde

Bis zur vollen Gleichberechtigung von Frauen ist es in Österreich noch ein weiter Weg. Das geht aus dem Gleichstellungsindex 2023 des Weltwirtschaftsforum (WEF) hervor. Für die SPÖ seien die Ergebnisse ein Armutszeugnis für die Bundesregierung.

ÖSTERREICH. Österreich hinkt in Gleichstellungsfragen hinterher. Das zeigt ein Bericht des Weltwirtschaftsforums. Laut der globalen Rangliste, die seit 2006 erstellt wird, ist Österreich ist in der Gleichstellung zwischen Männern und Frauen auf Rang 47 unter 146 Ländern abgestürzt. Im Vergleich zu 2022 hat sich der Index um 26 Plätze verschlechtert. Eine der Ursachen dafür liegt unter anderem im Bereich der Politik, wo der geringere Anteil von Ministerinnen einen Einfluss hatte, heißt es.

Island konnte erneut den ersten Platz belegen, gefolgt von Norwegen, Finnland, Neuseeland und Schweden. Deutschland sicherte sich den sechsten Platz, gefolgt von Nicaragua, Namibia, Litauen und Belgien, die die Plätze sieben bis zehn belegten.

Der Absturz ist unter anderem auf den Bereich Politik, wo der gesunkene Anteil an Ministerinnen ins Gewicht fiel, zurückzuführen. | Foto: RegionalMedien Austria
  • Der Absturz ist unter anderem auf den Bereich Politik, wo der gesunkene Anteil an Ministerinnen ins Gewicht fiel, zurückzuführen.
  • Foto: RegionalMedien Austria
  • hochgeladen von Mag. Maria Jelenko-Benedikt

Weltweit hat sich der Unterschied zwischen den Geschlechtern im vergangenen Jahr nur geringfügig verringert. Laut Berechnungen des WEF (World Economic Forum) wird es weitere 131 Jahre dauern, bis die Kluft zwischen Frauen und Männern geschlossen ist, wenn sich die Welt in Bezug auf Gleichstellung weiterhin so langsam entwickelt.

Raab unter Kritik

SPÖ-Frauenvorsitzende Eva-Maria Holzleitner schießt sich bei der Kritik auf Frauenministerin Susanne Raab (ÖVP) ein. „Es liegen keinerlei wirksame Initiativen in Sachen Gleichstellungspolitik auf dem Tisch.“ Die Bundesregierung ignoriere und verschleppe Initiativen der SPÖ wie zum Beispiel die Forderung nach Lohntransparenz, verpflichtender Karenz für beide Elternteile und einen Rechtsanspruch auf Kinderbetreuung. „Das wären drei wesentliche Schrauben, um in Sachen Gleichstellungspolitik voranzukommen, bedauerlicherweise zeigt sich keinerlei Bewegung seitens der ÖVP/Grüne-Regierung“, so Holzleitner.

Das Geld würde in den Töpfen des Frauenministeriums schlummern und nicht in eine aktive Gleichstellungspolitik investiert, kritisiert die Politikerin. „Die dringend notwendigen Einkommensberichte hat die ehemalige Frauenministerin Heinisch-Hosek durchgebracht, nun müssen sie im Sinne der Lohntransparenz nach isländischem Vorbild weiterentwickelt werden“, meint Holzleitner.

Zum Thema:

Frauenanteil sinkt in Österreichs Spitzenpolitik
Mutter und gleichzeitig selbständig – geht das?
Nur 9 Prozent der Bürgermeister in Österreich weiblich

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

UP TO DATE BLEIBEN


Aktuelle Nachrichten aus Österreich auf MeinBezirk.at

Neuigkeiten aus deinem Bezirk als Push-Nachricht direkt aufs Handy

MeinBezirk auf Facebook: MeinBezirk.at/Österrreichweite Nachrichten

MeinBezirk auf Instagram: @meinbezirk.at


Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.