Bildungsminister Faßmann
"Österreichs Schulen sind vergleichsweise ein sicherer Ort"

- "Das ist meine erste und hoffentlich meine letzte Pandemie", so Faßmann und er dankt allen Lehrern in Österreich und wünscht allen Schülern gute Herbstferien, die am Samstag starten. Sein Fahrplan für Österreichs Bildungseinrichtungen ist fix: Schulen bleiben offen, denn Kinder sind keine primären Corona-Überträger. In der Gruppe der unter 14-Jährigen sind wenig Infizierte zu finden.
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Bildungsminister Heinz Faßmann (ÖVP) gab in einer Pressekonferenz bekannt, wie das weitere Vorgehen in der Corona-Pandemie an Österreichs Bildungseinrichtung erfolgen soll: Eines vorweg: Neu ist das Standort-Prinzip, Antigen-Tests kommen an den Schulen, K1-Schüler bleiben in der Klasse und für alle Lehrer bundesweit gibt's Gratis-Grippe-Impfungen.
ÖSTERREICH. "Das ist meine erste und hoffentlich meine letzte Pandemie", so Faßmann und er dankt allen Lehrern in Österreich und wünscht allen Schülern gute Herbstferien, die am Samstag starten. Sein Fahrplan für Österreichs Bildungseinrichtungen ist fix: Schulen bleiben offen, denn Kinder sind keine primären Corona-Überträger. In der Gruppe der unter 14-Jährigen sind wenig Infizierte zu finden. „Aktuell sind sieben Schulen geschlossen“, vergleicht Faßmann die aktuellen Zahlen mit den rund 5.500 Schulen in ganz Österreich.
487 Fälle bei den 10 bis 14-Jährigen
So seien bei den10 bis 14 Jährigen nur 487 Corona-Fälle von rund 435.000 Schülern. Weiters nur 214 Volksschüler (von 435.000) und 762 Oberstufenschüler mit dem Virus infiziert – eine vergleichsweise niedrige Zahl zu den 1,2 Millionen Schülern in ganz Österreich. "Schulen sind also ein vergleichsweise sicherer Ort", so Faßmann. Auch die Zahlen der mobilen Test-Teams sprechen für sich. Rund 5.000 Testungen wurden durchgeführt. Rund 3% davon waren positiv. Von 6.000 Schulen seien derzeit sieben geschlossen und von allen österreichischen Schülern 214 mit dem Coronavirus infiziert.
Einheitliches Vorgehen an Österreichs Schulen
Um alle Verfahrensschritte bei einem Verdachtsfall zu vereinheitlichen, stellt Minister Faßmann fest:
- Bei einem Verdachtsfall muss die Schulleitung die Gesundheitsbehörde informieren sowie die Bildungsdirektion. Die Gesundheitsbehörde bestimmt die weiteren Verfahrensschritte. Sie sagt, ob noch in der Schule oder erst später zu Hause getestet wird.
- Anschober und Faßmann gaben bekannt, dass unter zehnjährige Kinder mit Inkrafttreten der neuen Verordnung nicht mehr als Kontaktpersonen der Kategorie 1 (K1), sondern als Kontaktpersonen der Kategorie 2 (K2) geführt werden. K1 Kinder unter 10 Jahre bleiben in der Klasse. Das Gesundheitsministerium folgt damit der Empfehlung des deutschen Robert Koch-Instituts. Auch Kinder über 10 Jahren bleiben bis zur Klärung des Verdachtsfalls in der Klasse.
- Die Gesundheitsbehörden sagen Testungen innerhalb von 24 Stunden zu, die Test-Ergebnisse sollen in 48 Stunden vorliegen.
- Zuständig ist die Behörde jenes Bezirks, in dem die Schule steht.
Antigen-Tests gegen Superspreader
Neus sind auch Antigen-Tests auch an Schulen: Das Pilotprojekte starten nach den Herbstferien in Niederösterreich und Tirol. Ab Dezember sind sie flächendeckend geplant. Folgendes Vorgehen ist geplant:
- Bei einem Verdachtsfall in einer Schule wird ein mobiles Team mit einem Schularzt von der Bildungsbehörde zur Schule geschickt: Der Schularzt nimmt einen Nasenabstrich und analysiert das Vorhandensein spezifischer Proteine.
- Der Anti-Gen-Test liefert das Ergebnis innerhalb von wenigen Minuten. Ist der Test positiv, werden die Gesundheitsbehörden informiert, und diese übernehmen. Fällt der Test negativ aus, wird der Schulbetrieb ganz normal weitergeführt.
- Es gebe ein großes Kontingent an Anti-Gen-Tests reserviert. Der Pilot wird im politischen Bezirk Mödling durchgeführt und zumindest drei Wochen dauern.
Faßmann: "Die Antigentests werden kommen und die werden viel im Umgang mit dem Virus verändern." Die Tests würden schnell dabei helfen, sogenannte "Superspreader" ausfindig machen zu können. "Dort wo es eine hohe Infektionszahl gibt, dort wo die Belastung sehr hoch ist, hat der Antigentest eine sehr hohe Aussagekraft", bekräftigte auch Gesundheitsminister Anschober.
Gratis-Grippe-Impfung für Lehrer
Weiters kündigt Faßmann an, dass es für alle Lehrer in Österreich gratis Grippe-Impfungen geben wird. Um eine Verwirrung der Zuständigkeit bei infizierten Schülern zu vermeiden, gilt ab sofort das Standortprinzip. Nicht der Wohnort-Bezirk des Schülers ist zuständig, sondern jene Behörde, in dem die Schule steht, ist für Quarantäne-Bescheide zuständig. Somit soll es nicht mehr zu Situationen kommen, dass halbe Klassen daheim sind, die andere Hälfte aber zur Schule kommt.



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