Gewaltfantasien
Razzia bei Corona-Leugnern: Verdächtiger ist beim Bundesheer

Die Corona-Leugner wollten bei einer Demo zuschlagen. | Foto: Archiv
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Nach den Hausdurchsuchungen bei mutmaßlich gewaltbereiten Gegnern der Corona-Maßnahmen wird bekannt: Ein Verdächtiger arbeitet für das Bundesheer.

ÖSTERREICH: Am 14. Mai 2021 wurden vom Bundesamt und mehreren Landesämtern für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung (BVT und LVT) Hausdurchsuchungen und Einvernahmen von radikalen Corona-Leugnern durchgeführt. Die Männer hatten in einer Telegram-Gruppe radikale Inhalte und Gewaltaufrufe geteilt und unter anderem geplant, bei Demonstrationen gegen die Corona-Maßnahmen Molotowcocktails gegen Polizistinnen und Polizisten einzusetzen. Bei den Amtshandlungen wurden unter anderem Datenträger, Waffen und Munition sichergestellt.

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Auf freiem Fuß angezeigt

Wie jetzt bekannt wurde, handelt es sich bei einem der Einvernommenen um einen zivilen Beamten, der beim Bundesheer arbeitet, wie der "Standard" berichtet. Seitens des Bundesheers wurde das bestätigt. Der Betroffene wurde nicht suspendiert, eine Entlassung soll erst bei einem Urteil erfolgen. Zudem habe er beim Heer nichts mit Waffen zu tun, betonte ein Sprecher des Heeres. Bei zwei anderen Einvernommenen handelt es sich zudem um ehemalige Grundwehrdiener. Keine der verdächtigen Personen wurde in Untersuchungshaft genommen. Laut Innenministerium wurden sieben Personen wegen Verdachts auf verbrecherisches Komplott und eine Person nach dem Verbotsgesetz auf freiem Fuß angezeigt.

Die Corona-Leugner wollten bei einer Demo zuschlagen. | Foto: Archiv

"Volle Härte des Rechtsstaats"

"Es ist kaum zu fassen, was hier von Corona-Leugnern versucht wurde", hatte Innenminister Karl Nehammer (ÖVP) im Rahmen einer Pressekonferenz am Donnerstag erklärt. "Dank der akribischen Ermittlungsarbeit der Verfassungsschutz-Behörden konnten diese gewaltbereiten und kriminellen Netzwerke enttarnt und nun zur Rechenschaft gezogen werden." Er verurteile die radikale Einstellung und Gewaltbereitschaft gegenüber Polizisten auf das Schärfste, betonte der Innenminister. "Die Täter müssen mit der vollen Härte des Rechtsstaats bestraft werden."

Durch Ermittlungen und einen Hinweis waren die Staatsschutzbehörden auf eine geschlossene Telegram-Chatgruppe aufmerksam geworden, in der sich radikale Corona-Leugner unter anderem über den Bau von splitterbombenähnlichen Gegenständen, den Kauf von Waffen, mit denen sie zu Demonstrationen in Wien reisen wollten, und den Einsatz von Molotowcocktails bei den Kundgebungen gegen Polizisten unterhielten. Geplant waren gewaltsame Aktionen für die Kundgebung am 15. Mai 2021 in Wien.

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