Nach Nawalny-Tod
Schallenberg kritisiert Moskaus "Wehleidigkeit"

Österreichs Außenminister Alexander Schallenberg (ÖVP) hat sich Kritik Moskaus an den Reaktionen auf den Tod von Regimekritiker Alexej Nawalny verbeten.  | Foto: Dragan Tatic/BKA
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Österreichs Außenminister Alexander Schallenberg (ÖVP) hat sich Kritik Moskaus an den Reaktionen auf den Tod von Regimegegner Alexej Nawalny verbeten. "Die russische Wehleidigkeit ist hier fehl am Platz", sagte er zum Protest der russischen Botschaft gegen einen Kommentar von Bundespräsident Alexander Van der Bellen, der zuvor "Putin und sein mörderisches Regime" verurteilt hatte.

ÖSTERREICH/RUSSLAND. Die Nachricht über den Tod des russischen Oppositionsführers Alexej Nawalny sorgte auf der ganzen Welt für Entsetzen. Zahlreiche Spitzenpolitikerinnen und Spitzenpolitiker machten das russische Regime und Wladimir Putin verantwortlich. Auch Alexander Van der Bellen bezog eine klare Position zum Tod des berühmtesten Kreml-Kritikers. Auf X (vormals Twitter) schrieb Österreichs Staatsoberhaupt, "Putin und sein mörderisches Regime" hätten den Tod Nawalnys zu verantworten.

Entsetzen in Österreich nach Nawalnys Tod

Schallenberg: "Wehleidigkeit ist fehl am Platz"

Die russische Botschaft in Wien zeigte sich daraufhin empört. In einem Statement auf X verurteilte sie Van der Bellens "beleidigenden Äußerungen" und kündigte Protest beim österreichischen Außenministerium an. Die Antwort vom zuständigen Minister, Alexander Schallenberg, ließ nicht lange auf sich warten. Jene, die sich gestern am meisten aufgeregt hätten, sollten sich am ruhigsten verhalten, sagte der Minister am Samstag am Rande der Münchner Sicherheitskonferenz. "Die russische Wehleidigkeit ist hier fehl am Platz", so Schallenberg.

Van der Bellen zieht Ärger russischer Botschaft auf sich

Nawalny-Team bestätigt Tod und spricht von Mord

Nachdem es am Freitag noch keine offizielle Bestätigung aus dem oppositionellen Lager zum Tod des Kreml-Kritikers gab, bestätigte Nawalnys Sprecherin Kira Jarmysch mittlerweile dessen Tod. Laut offiziellem Dokument, das Nawalnys Mutter übergeben wurde, sei er am Freitag um 14.17 Uhr Ortszeit gestorben. "Er wurde ermordet", schrieb Jarmysch auf X. Der Leichnam sei von Ermittlern mitgenommen worden, schreibt Jarmysch weiter. Es würden nun "Untersuchungen"  (Anführungszeichen im Original) angestellt werden. "Wir verlangen, dass Alexej Nawalnys Körper sofort seiner Familie übergeben wird", forderte die Sprecherin.

Über 110 Festnahmen bei Gedenken

Noch am Freitag wurden Medienberichten zufolge bei Versammlungen zum Gedenken an Nawalny mehr als 110 Menschen festgenommen. Allein in St. Petersburg hätten die Behörden bis Samstagmorgen 69 Menschen festgenommen, teilte die Online-Bürgerrechtsplattform Ovd-Info mit. Die Zählung umfasse ausschließlich Personen, deren Identität bekannt sei und veröffentlicht werden könne. Insgesamt habe es Festnahmen in 13 russischen Städten gegeben. 

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