50 Österreicher harren in Afghanistan
Schon 35 Personen aus Kabul ausgeflogen
Acht Personen konnten am Montag aus Kabul gerettet werden, zwei davon sind österreichische Staatsbürger mit afghanischen Wurzeln, acht sind deren Angehörige. Sie wurden auf einem ungarischen Evakuierungsflug nach Budapest gebracht und befinden sich mittlerweile alle zurück in Österreich. Das sagte die Sprecherin des Außenministeriums im Gespräch mit RMA-Redakteurin Anna Richter-Trummer zur aktuellen Lage in Afghanistan.
ÖSTERREICH. Die Bemühungen der österreichischen Behörden, eigene Staatsbürger nach der Machtübernahme der islamistischen Taliban aus Afghanistan in Sicherheit zu bringen, dauern an. Gabriele Juen, Sprecherin des Außenministeriums in Wien, gab auf Anfrage der Regionalmedien Austria am Montag einen Überblick: "Es halten sich nach unseren Informationen noch einige Dutzend österreichische Staatsbürger in Afghanistan auf. Es handelt sich dabei nicht um klassische Auslandsösterreicher, sondern um österreichische Staatsbürger mit afghanischen Wurzeln.“
Noch 50 Personen in Kabul
Viele dürften sich auf Familienbesuch in Afghanistan aufgehalten haben. Weiters hätten sich diese Personen nicht vor Antritt der Reise beim Außenministerium registriert. „Diese haben sich bei der Botschaft in Islamabad gemeldet“, so Juen: „Die Zahlen ändern sich ständig, aber es werden um die 50 Personen sein“. Doch da kommen noch weitere hinzu, nämlich all jene, die als Angehörige dieser Personen ins sichere Österreich mitreisen wollen und natürlich auch jene Personengruppe, deren Aufenthaltsstatus in Österreich noch nicht abschließend geklärt ist, Personen mit einer „Rot-Weiß-Rot-Card“
Die dramatischen Umwälzungen in #Afghanistan u. das gemeinsame Vorgehen innerhalb der EU m. den Folgen der humanitären, menschenrechtlichen u. sicherheitspolitischen Krise stand im Vordergrund des heutigen Arbeitsgespräches mit @AnzeLog. 1/2 pic.twitter.com/astFOdNc4S
— MFA Austria (@MFA_Austria) August 20, 2021
Gerettete landeten in Budapest
In den vergangenen Tagen seien laut Sprecherin 35 österreichische Staatsbürger aus Afghanistan sicher nach Österreich gebracht worden. Am Montag wurden weitere acht mittels Partnerflügen ausgeflogen und landeten in Budapest. „Zwei davon sind österreichische Staatsbürger mit afghanischen Wurzeln, acht sind deren Angehörige. Meines Wissens sind alle acht schon zurück in Österreich angekommen“, so Juen.
„An Kapazitäten wird es nicht mangeln“
Weitere Rettungsflüge stehen täglich am Programm, doch die Zeit wird knapp, die zu rettenden etwa 50 Personen, die sich noch in Afghanistan aufhalten, befinden sich noch nicht am Flughafen in Kabul. „Der Flughafen ist abends auch gesperrt, nur zwischen acht und 20 Uhr offen, wir sind in ständigem Kontakt mit den Personen und wir geben alle Namen der zu evakuierenden Personen unseren Partnern weiter, alle, die es in den Flughafen schaffen, können ausgeflogen werden, an den Kapazitäten der Evakuierungsflüge wird es nicht mangelnd“, so Juen.
Lage lebensgefährlich
Doch die Lage am Flughafen selbst ist lebensgefährlich, erst heute ist es zu einem Schusswechsel mit Todesfolge gekommen, auch der Weg zum Flughafen ist nicht sicher. Das österreichische Krisenteam, vier Personen, sind bereits zwei Mal in Kabul gewesen und wieder ausgeflogen. Derzeit operieren sie aus Taschkent (Usbekistan) .
Während die Evakuierung aus #Kabul mit Hochdruck weitergeht – bislang konnten über 3.000 Personen ausgeflogen werden – arbeiten wir daran, Ortskräften & anderen zu schützenden Personen auch die Ausreise aus #Afghanistan über den laufenden Militäreinsatz hinaus zu ermöglichen.
— Heiko Maas 🇪🇺 (@HeikoMaas) August 23, 2021
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