1. Mai
SPÖ-Aufmarsch in Steyr, sonst virtuelle Feierlichkeiten

Arbeiterlieder via Soundcloud sowie ein zweistündiger Film zu sehen auf allen digitalen Kanälen der SPÖ statt den traditionellen Parteireden am Rathausplatz: Der 1. Mai findet heuer bereits zum zweiten Mal großteils virtuell statt | Foto: Pixelkinder
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Arbeiterlieder via Soundcloud sowie ein zweistündiger Film zu sehen auf allen digitalen Kanälen der SPÖ statt den traditionellen Parteireden am Wiener Rathausplatz: Der 1. Mai findet heuer bereits zum zweiten Mal großteils virtuell statt. Außer in Steyr: Die SPÖ macht jenen Ort, an dem sich das von der Schließung bedrohte MAN-Werk befindet, rund um den 1. Mai zu ihrem Aufmarschgebiet.

ÖSTERREICH. Zum weiten Mal im Folge müssen die Maifeierlichkeiten aufgrund der Coronapandemie virtuellen stattfinden. Der traditionelle Sternmarsch zum Rathausplatz mit anschließender Abschlusskundgebung entfällt. Stattdessen wird es eine Reihe von Programmpunkten in sozialen Netzwerken und im Stream geben.

Parteifilm statt Parteireden

Statt Parteireden am 1. Mai wird heuer ein Film ausgestrahlt: Darin sind Wiener Parteichef, Bürgermeister Michael Ludwig, Bundesparteivorsitzende Pamela Rendi-Wagner, die Wiener SPÖ-Frauenvorsitzende Marina Hanke, Arbeiterkammerpräsidentin Renate Anderl und ÖGB-Präsident Wolfgang Katzian am Wort. In einem kurzen Beitrag soll auch der Rathausplatz zumindest am Bildschirm präsent sein. Ein Mini-Fahnenkorso und ein kleines Orchester, das im Beisein von Ludwig die Internationale intoniert, werden dabei gezeigt.

Arbeiterlieder auf Soundcloud

Zu sehen ist der SPÖ-Film zum 1. Mai auf den digitalen Kanälen der SPÖ, Start ist um 10 Uhr. Darauf folgt eine Dokumentation, die bereit im Vorjahr gezeigt worden war und die die Geschichte des "Tags der Arbeit" beleuchtet, steht danach auf dem Programm. Wer Arbeiterlieder etwa auf Soundcloud hören möchte, dem bietet die SPÖ dazu ebenfalls ein Angebot. Und damit die Genossen nicht auf Wimpel, Fahnen oder rote Luftballons verzichten müssen, wurden tausende Dekopakete versendet. Die Empfänger können damit ihre Wohnung entsprechenden gestalten und dabei den 1. Mai "sichtbar nach außen tragen“.

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Posted by SPÖ on Thursday, 29 April 2021

Großer SPÖ-Aufmarsch in Steyr

Statt Wien wird heuer das oberösterreichische Steyr zum großen SPÖ-Aufmarschgebiet: Grund dafür sind die von der Schließung bedrohte MAN-Werk. Am Samstag hält die Landespartei ab 10 Uhr als einzige in Österreich eine - allerdings hybride - Präsenzveranstaltung (Unter hybrid meint man eine Präsenzveranstaltung mit einer virtuellen Veranstaltung kombiniert) vor den Werkstoren ab. Bereits am Mittwoch besuchte Bundesparteivorsitzende Pamela Rendi-Wagner das Werk und forderte einen MAN-Gipfel mit allen Beteiligten, um eine gemeinsame zukunftsfähige Lösung zur Rettung der 2.365 Arbeitsplätze zu finden.

Rendi-Wagner fordert Rettung der Arbeitsplätzen

Die SPÖ-Chefin verlangt flankiert durch den oberösterreichischen SPÖ Landesvorsitzenden Gerstorfer, den Betriebsräten Helmut Emler und Thomas Kutsam sowie Bürgermeister Gerald Hackl und seinem Stellvertreter Markus Vogl (beide SPÖ) das sofortige Handeln der Bundesregierung in Wien, um den MAN-Standort zukunftsorientiert abzusichern. Sozialpartner, Arbeitnehmer- und Arbeitgebervertretung, Bundes- und Landesregierung und VW sollten so lange Gespräche führen, bis es eine gemeinsame Lösung gibt, so Rendi-Wagner.

"MAN durch staatliche Beteiligung retten"

Laut der SPÖ-Chefin seien alle Konzepte zu prüfen, auch eine staatliche Beteiligung an MAN sei eine Option. Denn in einer Phase des wirtschaftlichen Umbruchs in Richtung Ökologisierung sei es Aufgabe der Politik, nicht nur zu verwalten, sondern mitzugestalten, lautet das Argument der SPÖ-Chefin.

Darum feiern wir traditionell den 1. Mai

Erstmals eingeführt wurde der Staatsfeiertag 1. Mai per Gesetz vom 25. April 1919 für die Erste Republik Österreich im „immerwährenden Gedenken an die Ausrufung des Freistaates Deutschösterreich“. Gleichzeitig erhob die Nationalversammlung den 1. Mai zum "Ruhe- und Festtag". Erste Massendemonstrationen fanden ab 1890 weltweit mit Streiks und Demonstrationen statt. Die Arbeiter Österreichs beteiligten sich daran vor allem mit Ausflügen ins Grüne und schon 1907 war in mehr als zwei Dritteln der Arbeitsverträge dieser Tag mit einer Arbeitsruhe verbunden. 1933 verbot Kanzler Dollfuß die sozialdemokratischen Maifeiern in Österreich, um bereits 1934 den "Tag der Arbeit" zum Staatsfeiertag zu erklären. Die Nationalsozialisten hatten den 1. Mai schon 1933 als „Feiertag der nationalen Arbeit“ vereinnahmt und führten dies mit dem Anschluss Österreichs an das Deutsche Reich auch hier ein. Mit der Unabhängigkeit auf Basis des Staatsvertrages vom 15. Mai 1955 und des Beschlusses des Neutralitätsgesetzes zum 26. Oktober 1955 wurde ein eigenständiges Österreich gefeiert.

Brauchtum zum 1. Mai

Lange bevor die Arbeiterbewegung den 1. Mai als „Protest- und Gedenktag“ ausrief, wurde dieser Tag als Gedenktag der Hl. Walburga gewidmet. Die neun Walpurgistage zuvor wurden mit allerlei Bräuchen zur Abwehr von Hexen zelebriert. Diese Walpurgisriten werden noch heute in ländlichen Maibräuchen begangen. Die Tradition des Maibaumes geht auf die Verehrung germanischer Waldgottheiten zurück. Am Vorabend des 1. Mai wird noch heute auf dem Dorfplatz ein Maibaum als Fruchtbarkeitssymbol errichtet. Maibaumkraxeln, das Stehlen des Maibaumes oder Maiumzüge mit Blaskapellen sind in den meisten Regionen Österreichs lebendige Bräuche.

Maibaumstehlen

Für das Maibaumstehlen sind klare Regeln festgelegt: So darf dieser ausschließlich in der Nacht zum 1. Mai gestohlen werden, der Baum muss bereits gefällt sein und der Diebstahl darf nicht von Maibaumwächtern entdeckt werden. Widersetzt sich der Maibaumdieb diesen Regeln, kann das mitunter zu einem Gerichtsprozess führen, wie ein Fall von 2009 zeigte. Dabei erstatteten die Bewacher Anzeige, da statt einer Handsäge eine Motorsäge verwendet wurde.

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