Immer wieder kommt es in den Bereichen Kunst, Kultur und Sport zu Vorwürfen von sexueller Belästigung. Ab Herbst bekommen Betroffene bei der Beratungsstelle VERA sowohl psychologische als auch juristische Unterstützung. Außerdem sollen Workshops und Vorträge zur Vermeidung solcher Missstände beitragen. Start des Beratungsangebotes ist am 5. September.
ÖSTERREICH. VERA - das ist der Name der neu geschaffenen und unabhängigen Beratungsstelle. Verwaltet wird VERA von den zwei unabhängigen Vereinen "Vertrauensstelle" und "100 % Sport". Ab 5. September 2022 können sich dort Betroffene aus den Bereichen Kunst, Kultur und Sport juristisch sowie psychologisch beraten und unterstützen lassen.
Dutzende Berichte von Betroffenen veröffentlicht
Vor allem Frauen berichten immer wieder über den Machtmissbrauch ihrer männlichen Kollegen und Vorgesetzten. Sie sprechen von sexueller, aber auch körperlicher Gewalt. Erst kürzlich hat die Filmregisseurin Katharina Mückstein damit einen Stein ins Rollen gebracht. Sie und dutzende Schauspielerinnen und Schauspieler berichten in sozialen Netzwerken von Übergriffen in der Filmbranche.
Regisseurin Katharina Mückstein hat auf ihrem Instagram-Konto Vorfälle gesammelt und anonym veröffentlicht.
„Kultur und Sport sollten Räume sein, die für den Zusammenhalt
in der Gesellschaft stehen und das Miteinander in den Vordergrund stellen. Eine konkrete Anlaufstelle, bei der Betroffene Beratung und konkrete Unterstützung bekommen, ist ein wichtiger Schritt auf einem leider noch langen Weg. Die Vertrauensstelle VERA wird ein sicherer Raum sein, um Betroffene dabei zu unterstützen, sich zur Wehr zu setzen, Gefahren früher zu erkennen und Gewalt damit auch vorzubeugen.“
Kunst- und Kulturstaatssekretärin Andrea Mayer wünscht sich die Herbeiführung und die Bewusstmachung einer gesellschaftlichen Verantwortung.
Der Antrag zur Beratungsstelle VERA ist bereits im Vorjahr im Nationalrat eingebracht worden. Jetzt sei das Ziel die Herbeiführung und die Bewusstmachung einer gesellschaftlichen Verantwortung, sagt Kunst- und Kulturstaatssekretärin Andrea Mayer. Die Anlaufstelle soll außerdem eng mit bereits bestehenden Institutionen wie etwa dem Weißen Ring zusammenarbeiten.
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